WorldSkills in Kazan: Für Maximilian Trieb ist Beruf Berufung

Maximilian Trieb gibt seine Technikleidenschaft an Lehrlinge weiter.
Kazan Stillstand ist nichts für Maximilan Trieb. Der Höchster ist gerade bei der Berufsweltmeisterschaft in Kazan (Russland) dabei und unterstützt die Teilnehmer von Blum als Coach und Trainer in den Berufen CNC Fräsen und CNC Drehen. Obwohl er von dem riesigen Gelände und den Hallen noch nicht viel gesehen hat, ist der 27-Jährige von den WorldSkills 2019 begeistert. “Ich würde auf jeden Fall wieder mitgehen. Wir haben hier sehr viele Erfahrungen gesammelt und es war wirklich interessant, den anderen Teilnehmern zuzusehen. Vor allem die Asiaten sind sehr gut. Sie sind sehr trainiert und spezialisiert”, berichtet Maximilian Trieb nach vier Tagen Wettkampf.
Technik von klein auf
Ihm selbst wurde die Technik in die Wiege gelegt. Sein Vater hatte schon einen technischen Beruf ergriffen und er war mit ihm von klein auf auf Baustellen dabei. ”Für mich war klar, dass ich einen Beruf haben werde, bei dem was entsteht und dann noch funktioniert.” Beim Höchster Beschlägehersteller machte er dann eine Lehre als Zerspanungstechniker, und da Stillstand nicht seines ist, vermittelt er seit 2012 Lehrlingen im dritten Lehrjahr den Schwerpunkt CNC Technik.
“Ich habe bis jetzt an die 100 Lehrlinge ausgebildet. Da bei uns Lehrlinge im Rotationsprinzip ausgebildet werden, unterrichte ich vier bis fünf Lehrlinge vier Monate lang. Dann wechseln sie in die nächste Abteilung”, erzählt der Höchster aus seinem Arbeitsalltag. Dass er sich immer wieder neu auf die Lehrlinge einstellen muss, empfindet er nicht als anstrengend.
Verantwortung mitgeben
Im Gegenteil: Für den zweifachen Familienvater ist es anspornend, die Jugendlichen kennenzulernen. Er mag es, seinen Blickwinkel ändern zu müssen. “Nur, wenn ich sie dort abhole, wo sie stehen, kann ich sie weiterentwickeln.” Und diese Herausforderung nimmt er gerne an. Für Maximilian Trieb ist seine Arbeit eher Berufung als Beruf.
Er muss sich aber nicht nur als Lehrlingsausbilder in der Zerspanungstechnik auf den Nachwuchs einstellen. Auch der Beruf verlangt es. “In diesem Bereich heißt es, immer am Ball zu bleiben”, so Trieb, der an einem thailändischen Strand geheiratet hat und auch schon mit Kind und Kegel durch das asiatische Land gereist ist.
Es verändere sich vieles, und diese Entwicklung gelte es mitzunehmen. Außerdem bietet der Beruf unbegrenzte Möglichkeiten. Dies äußert sich auch darin, dass der Hobbykletterer schon einmal einen Duschkopf gefräst hat, als seiner kaputt gegangen ist.
Die Begeisterung für den Beruf will der Ausbilder auch seinen Lehrlingen mitgeben. ”Ich gebe ihnen zwar gleich anfangs einen Rahmen vor, doch innerhalb dieser Vorgaben haben sie die Freiheit, sich zu entwicklen”, erklärt der 27-Jährige, der seit 2016 in der Prüfungskommission im WIFI arbeitet. Diese Grenzen gibt er auch vor, damit seine Lehrlinge Verantwortung erlernen. “Immerhin produzieren wir Teile, die in teure Maschinen eingebaut werden. Die Lehrlinge im dritten Lehrjahr müssen wissen, worauf es ankommt.”
Abendmatura
Damit er nicht zum Stillstand kommt, hat der Höchster neben seinem Beruf noch die Abendmatura absolviert, und somit waren drei Abende pro Woche für seine Weiterbildung reserviert. “Dies war aber nicht ohne”, gibt er zu, vor allem da zu dieser Zeit auch sein Sohn zur Welt kam. Aber nachdem es für ihn wichtig ist, Sachen fertigzumachen, stellte er sich auch dieser Herausforderung und zog das Projekt durch.
Maximilian Trieb
Lehrlingsausbilder in der Zerspanungstechnik bei Blum, seit 2016 in der Prüfungskommission im WIFI.
Geboren 8. Juli 1992
Wohnort Höchst
Familie verheiratet, zwei Kinder (2 und 6 Jahre)
Hobbys Klettern, Volleyball, Reisen
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.