Filmen erfordert Feingefühl und Zeit

Vorarlberg / 29.08.2019 • 17:52 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Hanno Mackowitz ist gegenseitige Wertschätzung ein großes Anliegen – sowohl beruflich als auch privat. Mackowitz
Hanno Mackowitz ist gegenseitige Wertschätzung ein großes Anliegen – sowohl beruflich als auch privat. Mackowitz

Hanno Mackowitz präsentiert neuen Film „Umschwung“.

Innsbruck, Ludesch Die Fotografie hat ihn als Kind schon interessiert. Als erste Kamera diente Hanno Mackowitz eine Unfallkamera, wie sie früher im Unfallset von Autos obligatorisch war. Das Dokumentieren von Momenten und weniger die Bildqualität stand im Vordergrund. Die Begeisterung seiner Mutter Christine ermöglichte ihm später den Zugang zu besserem Equipment und weckte in ihm auch das Interesse an der Technik dahinter. Von nun an war die Fotografie und später auch das Filmen ein steter Begleiter in seinen Unternehmungen.

Die Studienwahl fiel dennoch auf das Fach Geologie: „Ich würde wieder Geologie studieren, vielleicht auch Film – nach meinem bisherigen Werdegang wäre dies eine gute Option. Nach wie vor bleibt mein Blick oft an Gesteinsformationen hängen, wenn ich in den Bergen bin. Der Entschluss, mich der Fotografie zu widmen, kam erst nach dem Studienabschluss. Die Geologie ist ein sehr wissenschaftliches Gebiet, bei dem mir der soziale Kontakt zu sehr gefehlt hat. Die Kreativ-Branche ist viel lebendiger, aber auch schnelllebiger.“ Das Interesse an seinem Hobby, der Fotografie, war so groß, dass der in Ludesch aufgewachsene Mackowitz 2013 die Meisterprüfung als Berufsfotograf absolvierte. Mittlerweile ist er in diesem Metier auch international sehr gefragt.

Vielseitige Einsatzbereiche

Zum Zeitpunkt seines Abschlusses als Berufsfotograf hatte Hanno Mackowitz bereits einige Filmproduktionen begleitet. Durch seine Geländegängigkeit und vielseitigen Einsatzbereiche als Fotograf und Filmer wurde er bald in der Freeride-Scene sowie im Bergsportbereich bekannt. Neben Werbe- und Imagefilmen produzierte er zudem Skifilme mit Größen wie Stefan Häusl, Björn Heregger und Lorainne Huber. Mit seinem Kontrastprogramm zu „höher, schneller, weiter“-Skifilmen hat er sich in der Zwischenzeit einen Namen gemacht.

Mackowitz‘s Kompetenzen liegen vor allem in seinem speziellen Zugang zur Ästhetik und einer atmosphärischen und bewegenden Bildsprache. „Filmen bzw. Fotografieren sind für mich sehr leidenschaftliche Tätigkeiten, die Feingefühl und Zeit brauchen, um die richtigen Aussagen zu transportieren. Durch die heutigen Technologien ist es einfacher geworden, diese Medien zu nutzen. Nur der Aufwand, genau diesen einzigartigen Moment zu bekommen, den man transportieren möchte, ist der gleiche geblieben“, erklärt der „Beute-Tiroler“, der sich gerne mit Menschen und deren Lebensumständen beschäftigt. Speziell in den Skifilmen versuche er durch eine philosophische Herangehensweise Menschen zu berühren und sie zum Nachdenken anzuregen.

Seine einfühlsame Art, mit Protagonisten zusammenzuarbeiten und Gemeinschaftswerke entstehen zu lassen, zählt zweifelsohne zu seinen Stärken. „Die richtigen Personen, Orte und Themen spielen eine entscheidende Rolle“, betont der Filmemacher. Seine Filme „Dasein“, „Lorainne. The Movie“, „kOnneX“, „Schnellwallfahrt“ und „Spurentreu“ wurden bereits auf internationalen Filmfestivals prämiert.

Emotionale Abenteuer

Die Protagonisten in seinen Filmen sind immer wieder dieselben: „Ich freue mich bei jedem Film, immer wieder mit denselben tollen Menschen in ein neues emotionales Abenteuer zu starten. Jeder respektiert das, was der andere macht, und versucht, das Beste einzubringen. Ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld!“ Auch im neuen Film „Umschwung“, der morgen, Samstag, bei den Filmfestspielen in St. Anton am Arlberg präsentiert wird, sind Stefan Häusl und Lorraine Huber wieder mit von der Partie – und dies wiederum in einem ganz spezifischen philosophischen Themenfeld. BI

Zur Person

HANNO MACKOWITZ

Geburtsdatum 4. Juli 1981

Familienstand Lebensgemeinschaft, zwei Kinder

Wohnort Innsbruck

Hobbys momentan wenig Zeit für Hobbys (“Ich genieße jede Minute mit meinen Kindern!”)

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