Auge in Auge mit dem König der Alpen

VN-Leser können die Steinböcke bei einer Exkursion hautnah erleben.
Schwarzach Beinahe wäre der König der Alpen ausgestorben. Schießwütige Trophäenjäger stellten den Steinböcken über Jahrhunderte nach. Außerdem waren nahezu alle ihre Körperteile zur Herstellung von Heilmitteln begehrt. Dieser Kult ging so weit, dass am Ende nur an einem einzigen Ort im Alpenraum eine kleine Steinbock-Restpopulation übrig geblieben war. Sie gehörte dem italienischen König, der sich im Aostatal ein privates Jagdrevier eingerichtet hatte. Als Erste fragten die Schweizer um ein paar Exemplare an. Als der Monarch das Begehren ablehnte, beauftragten die Eidgenossen kurzerhand einen Wilderer, der 1906 die ersten drei Kitze lieferte. Weitere sollten folgen. 1909 wurde das erste Jungtier in Gefangenschaft geboren. 1911 konnten die ersten Steinböcke in die Freiheit entlassen werden.
Vor 61 Jahren
In Vorarlberg war es am 11. Juni 1958 so weit. „Die ersten Steinböcke aus dem Schweizer Kanton Graubünden wurden im Montafon angesiedelt. Später folgten weitere steinwildtaugliche Regionen“, blickt Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft, zurück. Heute sind die prächtigen Hornträger in Vorarlberg wieder so zahlreich, dass sie nicht mehr als gefährdet gelten.
Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums veranstaltet die Vorarlberger Jägerschaft in Kooperation mit den VN Exkursionen in verschiedene Wildlebensräume. Anfang September bietet sich die Möglichkeit, den König der Alpen hautnah zu erleben (siehe Factbox). Heigl erläutert: „Unser Ziel ist es, den Menschen die Wildtiere näherzubringen. Es soll bewusst werden, wie wichtig es ist, Rücksicht auf die Natur und ihre Bewohner zu nehmen und sich an die Spielregeln zu halten.“
Exkursion
Zu Besuch beim König der Alpen
Wann Do, 5., bis Fr, 6. September
Wo Steinernes Meer
Was Übernachtung auf der Freiburger Hütte, Berufsjäger und Experten geben am Abend Einblicke in das Leben der Steinböcke, am nächsten Morgen geht es hinauf ins Revier
Kosten Übernachtung (ohne Verpflegung): 20 Euro pro Person (10 Euro für Alpenvereinsmitglieder)
Anmeldung info@vjagd.at
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