Jetzt kommt die Ziffernnote

47.157 Schüler sowie 6449 Lehrpersonen werden das neue Schuljahr in Angriff nehmen.
Bregenz Am kommenden Montag heißt es für Schüler und Lehrer wieder: Der Ernst des Lebens beginnt. Eine Formulierung, die moderne Pädagogen zwar nicht so gerne hören, viele Betroffene empfinden es trotzdem so. „Noch vier Mal schlafen“, beschrieb Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (58) am Donnerstag kindergerecht den Countdown bis zum Start des Schuljahrs 2019/2020. Herausforderungen und Neuerungen gibt es viele.
So war es nicht einfach, genügend Lehrer für alle ausgeschriebenen Schulstunden aufzubieten. Bis auf eine Handvoll fehlende Mathelehrer im Pflichtschulbereich sei dies jedoch gelungen, versichert Schöbi-Fink. Die Schulverwaltung musste jedoch auch heuer wieder pensionierte Pädagogen und noch nicht fertig ausgebildete Lehrerkandidaten mobilisieren, um alle Stunden zu besetzen. Die wichtigsten Neuerungen im neuen Schuljahr:
Die verpflichtende Ziffernnote feiert in der Volksschule ihr Comeback. Ab Ende der zweiten Klasse genügt eine alternative Beurteilung nicht mehr.
» Es gibt verpflichtende Kinder-Eltern-Lehrergespräche (KEL) nun auch an den Volksschulen.
» An Kindergärten und Volksschulen gibt es ab dem kommenden Schuljahr ein Kopftuchverbot.
» An den neuen Mittelschulen gibt es künftig zwei Leistungsniveaus: Standard AHS und Standard.
» Sitzenbleiben ist ab 2019/2020 auch wieder in den Volksschulen möglich.
Erstmals verwalten die neuen Bildungsdirektionen (Mischbehörde von Bund und Land) vom Schulstart weg sämtliche Schulen und Schultypen. Die klassische Schulaufsicht für die verschiedenen Schularten wird es nicht mehr geben, dafür sind Schulqualitätsmanagerinnen- und manager schulartenübergreifend am Werk. Das Bildungsland Vorarlberg ist in eine Region Nord und eine Region Süd aufgeteilt.
Ganztagsbetreuung
Als Herausforderungen bleiben für die Schulverantwortlichen mehrere bereits begonnene Projekte. Dazu zählen die Deutschförderklassen. „Es wird im kommenden Schuljahr 16 Klassen mit 170 Schülerinnen und Schülern geben“, verrät Schöbi-Fink. Die Bilanz des Vorjahrs: 75 Prozent der 110 Teilnehmer an den Deutschförderklassen können heuer in eine Regelklasse wechseln.
Als schleppend sieht die Schullandesrätin die Entwicklung bei den ganztägigen Schulformen. Im neuen Schuljahr wird es diese an 145 Schulen für insgesamt 8689 Schülerinnen und Schüler geben. „Wir verzeichnen einen konstanten, aber langsamen Anstieg.“ Finanziert wird das Projekt nicht mehr durch eine 15a-Vereinbarung. Für den Zeitraum von 2020 bis 2033 stehen Vorarlberg 18,8 Millionen Euro für den Ausbau der Ganztagsbetreuung zur Verfügung.
Ausbau der PH gefordert
Das Land greift aber auch bei Bundesschulprojekten gelegentlich ergänzend in die eigenen Taschen. Das wird beim BRG/BORG Schoren und beim Sportgymnasium deutlich. Da der Bund im Juni entschieden hat, beide Bauvorhaben getrennt voneinander zu realisieren, entstehen Mehrkosten in der Höhe von 1,2 Millionen Euro. Diese werden zur Hälfte vom Land getragen. Auch die Gemeinden als Schulerhalter bekommen für Bau- und Sanierungsmaßnahmen an Pflichtschulen Unterstützung vom Land.Dem Lehrermangel möchte das Land künftig unter anderem mit einer Erweiterung des Angebots an der Pädagogischen Hochschule begegnen. „Wir wollen neben Deutsch, Mathematik, Englisch und Geschichte dort ein weiteres Fach installiert haben. Wir denken da an digitale Grundbildung, aber auch an Musik“, wird Schöbi-Fink konkret. VN-HK
„Im kommenden Schuljahr wird es 16 Deutschförderklassen geben.“


Schule 2019/20 VORARLBERG
279 Schulen
47.157 Kinder und Jugendliche
Volksschulen 17.118, davon 4802 Erstklässler
Mittelschulen 12.388 Schüler
Sonderschulen 860 Schüler
Polytechnische Schulen 1077 Schüler
AHS 7521 Schüler
BMHS 8193 Schüler
4437 Lehrerinnen und Lehrer an Pflichtschulen
2012 Lehrerinnen und Lehrer an den mittleren und höheren Schulen
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