Inklusives Wohnprojekt in Feldkirch für eigenständiges Leben

Vorarlberg / 12.09.2019 • 10:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Inklusives Wohnprojekt in Feldkirch für eigenständiges Leben
Sonja Ranggetiner, Fabienne Plattner, Elisabeth Summer und Martin Fröhle bei der Wohnungsübergabe mit den Verantwortlichen der Lebenshilfe Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito und Geschäftsbereichsleiter Wohnen Andreas Dipold, Vorstand von F.M. Hämmerle Petra Kreuzer und den Gästen aus der Politik Bürgermeister Wolfgang Matt sowie Landesrat Christian Bernhard. LEBENSHILFE

Offizielle Wohnungsübergabe von Lebenshilfe und privatem Bauträger an 14 Mieter mit Beeinträchtigungen.

Feldkirch Der Traum von den eigenen vier Wänden wurde vergangene Woche für 14 Personen im Quartier am Illufer wahr. Das Besondere: das neue Wohnangebot ist auf die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen zugeschnitten und ermöglicht ihnen einen Schritt in Richtung eigenständiges und selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft. Das Projekt ist das erste der Lebenshilfe Vorarlberg mit einem privaten Bauträger, konkret mit F.M. Hämmerle aus Dornbirn. „Die Wohnqualität in einem Quartier hängt wesentlich von der guten Gemeinschaft und einem guten Miteinander ab. Ich bin daher überzeugt, dass durch die Begegnungen von unterschiedlichen Menschen ein besonderes Miteinander enstehen kann, von dem alle profitieren“, so Petra Kreuzer, Vorstand von F.M. Hämmerle.

Individuelles Angebot

Acht Einzelwohnungen, verteilt auf verschiedene Gebäude, sowie sechs sogenannte Clusterwohnungen – mehrere Kleinstwohnungen im Verbund mit Gemeinschaftsräumen – stehen zur Verfügung. Alle Bewohner mieten ihren Wohnraum selbst, individuelle Unterstützung und Betreuung im Alltag erhalten sie durch die Lebenshilfe. „Hier können Menschen mit Beeinträchtigungen – gerade auch mit höherem Unterstützungsbedarf – in einer Wohnanlage wohnen wie alle anderen auch“, erklärt Lebenshilfe-Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito die Idee hinter der modernen Wohnform.

Die Freude über die erste eigene Wohnung ist bei Martin Fröhle groß.
Die Freude über die erste eigene Wohnung ist bei Martin Fröhle groß.

Weit hatten es die meisten Bewohner bei ihrem Umzug nicht, denn ein Großteil übersiedelte aus dem Lebenshilfe-Wohnhaus in Nofels nach Gisingen. Eine davon ist Fabienne Plattner, die nun in einer der Kleinstwohnungen (rund 25 Quadratmeter) samt Bad und kleiner Küchenzeile lebt. Aber auch neue Mieter kamen hinzu, wie beispielsweise Martin Fröhle. Für ihn ging es direkt aus dem Elternhaus in Koblach in seine neue Clusterwohnung, wo er nun als „Hahn im Korb“ gemeinsam mit fünf Mitbewohnerinnen wohnt.

Fabienne Plattner wohnt mit fünf Mitbewohnern in einer der Clusterwohnungen.
Fabienne Plattner wohnt mit fünf Mitbewohnern in einer der Clusterwohnungen.

Die offizielle „Einweihungsparty“ samt Führung durch die Clusterwohnungen am Freitag ließen sich auch Bürgermeister Wolfgang Matt sowie Landesrat Christian Bernhard nicht entgehen. „Die Wohnungsübergabe markiert einen Meilenstein unserer Bestrebungen, Menschen mit Beeinträchtigungen ein eigenständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen“, so Bernhard.