Gericht: Haft für Opferstockdieb

Vorarlberg / 16.09.2019 • 15:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gericht:  Haft für Opferstockdieb
Der angeklagte Rumäne gab an, aus Not zu den Straftaten gezwungen worden zu sein. ECKERT

Mittelloser Rumäne „angelte“ aus Spendenkasse: Acht Monate Gefängnis teilbedingt.

Feldkirch Er ist 53 Jahre alt, doch wirkt wesentlich älter. Der Rumäne kam angeblich nach Österreich, weil ihm ein ehemaliger Schulkollege, der hier lebt, versprochen hatte, dass er Arbeit für ihn hätte. Das behauptet er als Angeklagter am Landesgericht Feldkirch. Gehabt habe er dann keinen Job und auch sonst hätte sich keine Arbeitsstelle gefunden. Somit habe er wieder zurückreisen müssen. Das Geld habe allerdings gefehlt. Ob die Geschichte stimmt, weiß niemand, der Beschuldigte erzählt sie jedenfalls so. Er habe auf der Straße gelebt und kein Einkommen gehabt. Aus Opferstöcken zu fischen, schien ihm eine Möglichkeit, seine finanzielle Lage aufzubessern. Offenbar lebte der Mann auf der Straße und war mittellos.

Ein Bastler

Anfang April besuchte der Rumäne die Pfarrkirche in Schlins. Er hatte ein Werkzeug dabei, an dem ein Klebeband befestigt war. Damit „angelte“ er Geld aus dem Opferstock. Die Spenden klebten an und der Dieb musste seine Angel nur herausziehen. Doch bei all seinen Diebstählen sind angeblich nicht mehr als 50 Euro zusammengekommen. Zweites Ziel war die alte Pfarrkirche St.Ulrich in Götzis. Dort tauchte der Rumäne insgesamt siebenmal auf. Weil man bereits einen Verdacht hegte, stellte man eine Videofalle auf und siehe da, der Mann kam wieder. Dieses Mal alarmierte man die Polizei und der Opferstockdieb konnte verhaftet werden.

In Rumänien ist der Mann bereits vorbestraft, doch das ist lange her. Die eine Vorstrafe ist aus dem Jahr 1991, die zweite aus dem Jahr 1998. Bei uns wären die Vorstrafen bereits verjährt. Für die schweren Diebstähle in Vorarlberg, die zum Teil beim Versuch geblieben sind, gab es eine Haftstrafe von acht Monaten, wobei sechs auf Bewährung verhängt werden. Das Urteil ist rechtskräftig.