Großes Interesse am Thema Pflege

Emsbachinnen hatten zum Themenabend nach Hohenems geladen.
Dornbirn Rund 60 Gäste aus Bezau bis Rankweil folgten der Einladung der Emsbachinnen, die zum Abend mit dem Thema „Pflegeprozess – Pflegesystem – Pflegeregress“ in den Pfarrsaal St. Karl in Hohenems luden. Nach der Begrüßung der Gäste durch Angela Jäger, Emsbachin und Geschäftsführerin des Betreuungspools, bot Gabriele Bösch einen sanften und etwas anderen Einstieg in den 13. Abend der Emsbachinnen. „Treten Sie ein, treten Sie ein!, sagt Frau Dr. Glück und tritt selbst zur Seite“, las die Autorin aus ihrem unveröffentlichten Manuskript, in dem sie äußerst reflektiert und mit viel Gefühl das Leben einer Frau beschreibt, die eine andere Frau bei fortschreitender Demenz kennen und begleiten lernt. Neue Familienstrukturen, demografische Veränderungen und die Situation in vielen Familien, dass Hilfe von außen oft nicht gewünscht wird, bilden große Herausforderungen sowohl für die Familien, in denen Betreuung und Pflege stattfindet, als auch bei den Frauen, die aus einer anderen Kultur zu uns kommen, um hier hilfebedürftige Menschen zu betreuen.
„In Vorarlberg gibt es eine vielfältige und sehr gute Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit, sei es das Solidaritätsmodell Krankenpflegevereine, das Case Management, die 24-Stunden-Betreuung oder der MoHi“, erklärte Angela Jäger. Und da Betreuung auch Begleitung braucht, hat sich vor einiger Zeit die Interessensgemeinschaft der pflegenden Angehörigen in Vorarlberg gegründet, deren Regionalkoordinatorin, Angelika Hämmerle, auf die Anliegen der pflegenden Angehörigen einging.
Höheres Budget
„Es braucht auch zunehmend eine Pflege der Seele, vor allem bei Demenz, bei Depressionen, bei Misstrauen der Pflegebedürftigen, aber auch bei pflegenden Angehörigen“, sagte Katharina Waibel, die die Aufgaben des ambulanten gerontopsychatrischen Pflegedienstes erklärte. Auch Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker war unter den Gästen und sprach unter anderem über Zahlen und Fakten des Landes Vorarlberg. „Der Nettofinanzierungsbedarf des Landes beim Pflegebudget betrug 2014 60 Millionen Euro. Mein Ziel ist, im kommenden Jahr 90 Millionen Euro zu veranschlagen“, so die Landesrätin.
Im Anschluss gab es Fragen, Diskussionen und Anregungen durch das Publikum, bevor es zum gemütlichen kulinarischen Ausklang ging. TF

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