Zwei Nüziger Alptiere postiv getestet: 30 Betriebe gesperrt

Vorarlberg / 20.09.2019 • 17:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Für die Kühe und Rinder vom Tschann-Hof gab es leider keine Rettung mehr. Alle 53 Tiere des Betriebs müssen getötet werden. VN/Sams
Für die Kühe und Rinder vom Tschann-Hof gab es leider keine Rettung mehr. Alle 53 Tiere des Betriebs müssen getötet werden. VN/Sams

Der TBC-Fall von Nüziders zieht immer weitere Kreise. Jetzt müssen 287 Tiere untersucht werden.

Bregenz Die Testergebnisse jener acht Rinder des Hofes in Nüziders, die sich im Sommer auf zwei Alpen befanden, ist da und es ist ernüchternd: Zwei der Tiere reagierten beim Hautschnelltest positiv. Das bedeutet: Alle anderen Tiere, die mit jenen vom Nüziger Hof während des Sommers auf den Alpen in Berührung kamen, müssen untersucht werden. Betroffen sind von dieser Maßnahme nicht weniger als 287 Alptiere aus 30 Beständen. Sie werden als Kontakttiere eingestuft. Sie sind ab sofort für den Tierverkehr gesperrt. Diese Sperre dauert mindestens vier Monate. Die Tiere werden im Abstand von zwei Monaten zwei Mal kontrolliert. Nur im Fall negativer Befunde können die Höfe frühestens im Jänner 2020 wieder in den Viehverkehr treten.

Als alles anfing

Die TBC-Problematik wurde vor gut einer Woche akut. Bei einer Schlachtkuh des Tschann-Hofes in Nüziders wurde im Zuge der amtsärztlichen Untersuchung offene TBC diagnostiziert. Die anschließende Untersuchung des gesamten Bestands am Nüziger Hof ergab ein ernüchterndes Ergebnis. 30 weitere Tiere des Betriebs zeigten beim Schnelltest eine positive Reaktion. Das bedeutet für den Hof die schreckliche Gewissheit, dass alle 53 Tiere getötet werden müssen.

Tapferer Landwirt

Andreas Tschann, der Besitzer des Betriebs, gab sich gegenüber den VN trotz der niederschmetternden Fakten gefasst. “Die Keulung des Gesamtbestands ist unvermeidlich. Würde das nicht geschehen, wäre immer eine Unsicherheit da. So kann ich danach wenigstens wieder neu anfangen”, meinte er tapfer. Er hoffte zum damaligen Zeitpunkt noch, dass seine Alprinder keine positive Reaktion beim Test zeigen würden. “Das wäre schlimm für die anderen.”

Doch auch diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. Die nun erfolgten Tests mit positivem Ergebnis bei zweien seiner Rinder bringen auch die Kontakttiere unter Verdacht.

In den Kontaktbetrieben sollten die gealpten Tiere nun separat gehalten werden. Ist das nicht möglich, führt es zur Ausdehnung der Tierverkehrssperre auf alle weiteren Kontakttiere im Bestand, und das bis zum Abschluss der zweiten Nachuntersuchung.

Gantner betroffen

Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner zeigt sich nachdenklich ob der aktuellen Entwicklungen im TBC-Fall. “Die betroffenen Bauernfamilien haben mein Mitgefühl. Das Land wird ihnen aus dem Tiergesundheitsfonds Hilfe zukommen lassen.”

“Das Land wird den betroffenen Familien aus dem Tiergesundheitsfonds helfen.”

Christian Gantner, Landwirtschaftslandesrat