Grüne und Freiheitliche in Vorarlberg: Freude da, Enttäuschung dort

Vorarlberg / 29.09.2019 • 21:45 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Grüne und Freiheitliche in Vorarlberg: Freude da, Enttäuschung dort
Der Jubel um Nina Tomaselli und ihren Einzug in den Nationalrat kannte kaum Grenzen. VN/SAMS

Grüne und Freiheitliche waren nach der Wahl unterschiedlich gut gelaunt.

Bregenz Das Ergebnis hatte bei den Grünen kaum jemand erwartet. Zweistellig ja, aber in dieser Höhe und dann auch gleich noch das Grundmandat für das Politküken und eine mögliche Regierungsbeteiligung in Reichweite: Kaum verwunderlich, dass der Jubel keine Grenzen kannte. Zahlreiche Anhänger der Grünen verwandelten das Kesselhaus in Bregenz am Sonntagabend in ein wahres Tollhaus. „Nina, Nina, Nina“, skandierten sie, als Nina Tomaselli gemeinsam mit Johannes Rauch bei der Wahlparty auftauchte. Passend dazu erschallte der aus den 1960er J-ahren stammende Song von Eddy Grant „Baby come back“. Und fulminant war das Comeback, das die Grünen auf Bundesebene hinlegten. Tomaselli kämpfte ob der Euphorie um ihre Person mit den Tränen. Wer sie in der Landespartei ersetzen wird, steht noch nicht fest. Das soll erst nach der Landtagswahl entschieden werden. „Wir sind ja nicht die ÖVP und besetzen freie Posten schon vorher“, merkte Daniel Zadra zynisch an. Auf jeden Fall spüren alle kräftig Rückenwind für die Landtagswahlen in zwei Wochen. Grünen-Chef Johannes Rauch gab gleich auch die Devise aus: „Ab Montag sieben Uhr laufen wir für den Landtagswahlkampf.“

Die Zeche gezahlt

Anderswo saß die Enttäuschung tief. Daran konnte nicht einmal der temperaturmäßig noch angenehme Herbstabend etwas ändern, ebenso wenig wie die treuherzige Feststellung von Hubert Kinz: „Miar hond jo nüt agstellt.“ Die Zeche für die Skandale des ehemaligen Vizekanzlers und Parteiobmanns zahlten aber auch die Vorarlberger Freiheitlichen, die sich in der Kreuzbar in Bregenz die Wahlwunden leckten. Landesobmann Christoph Bitschi zeigte sich jedoch schnell wieder auf Angriff gebürstet: „Nach der Landtagswahl wird ein Mitte-Fünfzig-ÖVPler nicht mehr grinsen“, spielte er auf Landeshauptmann Markus Wallner (52) an. Es sei höchste Zeit, die Füße in die Hand zu nehmen und für das Ländle zu rennen, motivierten sich die blauen Gesinnungsfreunde schließlich noch selbst. Hubert Kinz tröstete sich: „Wir waren schon bei sieben Prozent.“

Christoph Bitschi schwor seine Anhänger auf die kommende Landtagswahl ein.
Christoph Bitschi schwor seine Anhänger auf die kommende Landtagswahl ein.
Umarmungen und Küsschen für den neuen Stern am Grünen-Himmel.
Umarmungen und Küsschen für den neuen Stern am Grünen-Himmel.

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