Sonderschul-Aus in Feldkirch soll diskutiert werden

Stadtvertretung vertagt VS-Altenstadt-Grundsatzbeschluss nach Elternprotesten.
Feldkirch Paukenschlag in der Fragestunde der Feldkircher Stadtvertretung. Die Entscheidung der Landesbildungsdirektion, die Sonderschule in Feldkirch in den nächsten Jahren „abzuwickeln“, hat zahlreiche Eltern und Lehrer des Pädagogischen Förderzentrums auf den Plan gerufen. Sie nutzten die Fragestunde, um ihren Protest gegen die Vorgangsweise anzubringen. Denn auf der Tagesordnung stand ein neuer Grundsatzbeschluss für den Neubau der Volksschule Altenstadt, die Einbeziehung des PFZ in den Bau wäre dabei gefallen. So dauerte die Fragestunde, die normalerweise maximal 30 Minuten andauert, auch bis 20 Uhr. Im Kreuzfeuer der Kritik stand erst Bürgermeister Wolfgang Matt. Er hätte, so die Meinung vieler Eltern, als Vertreter der Stadt den Plänen der Bildungsdirektion jedenfalls die Unterstützung entziehen sollen. Matt sprach sein Bedauern über die Entwicklung aus. Der „Zickzackkurs“ der Bildungsdirektion sei auch für die Stadt schwierig, viel Zeit und Geld sei investiert und letztlich verschwendet worden. Aber man müsse sich eben an das von der Bildungsdirektion vorgegebene pädagogische Konzept halten.
Für die Bildungsdirektion nahm Christian Kompatscher Stellung. Dass so spät eine Änderung erfolgt sei, sei ihm zuzurechnen. Aber er ist überzeugt, dass der Bedarf für sonderpädagogische Betreuung mit den Sonderschulen in Rankweil und Schlins sowie einer verstärkten Integration an den Sprengelschulen erfolgen könne. Eine Ansicht, die bei Eltern und auch Lehrern auf vehementen Widerspruch stieß. Die Angst um die Zukunft der Kinder ist groß. Vertrösten will sich hier niemand lassen. Und dass man vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, empörte die Bürger.
Gleichzeitig steht die Stadt unter Druck, eine weitere Verzögerung beim Schulneubau in Altenstadt will niemand. Dennoch wurde schließlich einstimmig beschlossen, dass der Grundsatzbeschluss auf die kommende Stadtvertretungssitzung im Dezember vertagt wird. Denn es waren sich alle Fraktionen einig, dass hier im Kommunikationsprozess vieles falsch gelaufen ist und dieser neu aufgenommen werden muss. Für die Eltern der Schüler und die Lehrer des PFZ ein Erfolg, an ihnen vorbei wird die Entscheidung wohl nicht mehr so leicht gefällt werden können. In die Diskussion wird nun wohl auch Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink stärker einbezogen werden. Denn dass diese als Stadträtin das Projekt noch vorantrieb, jetzt aber in ihrer Funktion als Präsidentin der Bildungsdirektion in ein mögliches Aus der Sonderschule in Feldkirch involviert ist, wurde von mehreren Seiten, darunter auch FPÖ-Stadtrat und Landtagabgeordneter Daniel Allgäuer, kritisiert.
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