Groß, klein, orange oder schweinchenrosa

Landwirt Andreas Kalb züchtet 52 verschiedene Kürbissorten. Trotz frostigem Start in die Saison ist er mit der Ernte zufrieden.
Lauterach Das nasskalte Wetter im Mai hat nicht nur den Freibädern den Start in die Saison vermiest. Auch den Kürbisbauern machte die Ungnade von Petrus zu schaffen. „Der Großteil unserer Pflanzen ist erfroren“, sagt der Lauteracher Landwirt Andreas Kalb (46). „Wir mussten viele Pflanzen nachsetzen.“ Damit ein Kürbis gut wächst, benötigt er viel Sonne und Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad. „Nässe und Schlagwetter vertragen Kürbisse nicht, das haben wir auch im August zu spüren bekommen“, informiert Kalb, der sich aber mit seiner Ernte zufrieden gibt: „2018 waren die Bedingungen zwar besser, aber wir können das Risiko eindämmen, indem wir nicht alle Pflanzen gleichzeitig setzen.“ Heuer wurden in ganz Vorarlberg laut Statistik Austria bereits 210 Tonnen Speisekürbisse geerntet, letztes Jahr waren es insgesamt 224 Tonnen.
Nachfrage steigt
Seit August läuft die Ernte bei einem der größten Kürbiszüchter des Landes auf Hochtouren, mehrere Tonnen hat Andreas Kalb heuer schon geerntet. Nächste Woche soll der letzte Kürbis vom Feld geholt werden. Insgesamt baut der Familienvater auf 1,5 Hektar 52 Sorten Zier- und Speisekürbisse in allen Formen, Farben und Größen an. Um das Angebot für seine Kunden attraktiv zu halten, kommen jedes Jahr neue hinzu, schließlich machen die Kürbisse etwa 40 Prozent seines Umsatzes aus. Erstmals im Sortiment führt er den Pink-Jumbo-Banana-Kürbis mit schweinchenrosa Schale und den schlangenförmigen Trombolina d‘Albenga. Die Nachfrage Kürbissen steigt laut Kalb im Land immer mehr. „Kurz vor Halloween ist die Nachfrage besonders hoch. Alleine in dieser Zeit verkaufen wir rund 1000 Stück.“ Auch der leuchtend orange Hokkaido ist ein Verkaufsschlager. „Er kann bis März nächsten Jahres halten, wenn die Schale nicht verletzt ist und der Kürbis trocken und kühl gelagert wird“, weiß der 46-Jährige aus Erfahrung.
Besonders stolz ist er auf seinen Riesenkürbis, der 360 Kilogramm auf die Waage bringt. Jedes Jahr aufs Neue versucht er seine eigenen Rekorde zu brechen. „Wenn ich Zeit hätte, würde ich auf Wettbewerbe fahren“, sagt er schmunzelnd. Damit der „Atlantic Giant“ auch zu einem Riesen heranwächst, ist neben der richtigen Düngung und Bewässerung vor allem das Saatgut entscheidend: „Das hat 150 Euro gekostet, nach oben gibt es keine Grenze“, verrät Kalb, der im nächstes Jahr noch einmal einen drauflegen möchte: „Mein Traum ist es, einen 500 Kilogramm schweren Kürbis zu züchten.“
Für die Vermarktung seiner Kürbisse sorgt Andreas Kalb seit vielen Jahren selbst. Er verkauft in seinem eigenen Hofladen, liefert an Gasthäuser und ist auf Märkten im ganzen Land präsent. Auch Kürbissausstellungen und Kürbisschnitzen mit Schulklassen haben sich fest etabliert. Die aktuelle Ausstellung auf seinem Hof läuft noch bis zum 4. November. VN-TAS
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