„Edi 2000“ gefährlich bedroht

Bruder des mutmaßlichen BH-Mörders Soner Ö. nach Drohung ebenfalls in Haft.
Lustenau Edi 2000, mit bürgerlichem Namen Edvard Vidmar, ist in Lustenau ein Begriff. Als Maler, Dekorateur und vor allem als Zauberer kennt den 72-Jährigen jeder. Der Humor verging dem Original vergangenen Donnerstag jedoch gründlich.
„Da kam einer wortlos in mein Atelier und wollte ungefragt in den zweiten Stock hinauf. Ich stellte ihn zur Rede und forderte ihn auf, meine Räumlichkeiten zu verlassen. Da wurde er aggressiv und schrie mich an. Er sei der Bruder des Mannes, welcher den Mitarbeiter der BH Dornbirn ermordet habe, und ich solle vor ihm Respekt haben. Als ich ihm entgegnete, dass man darauf nicht stolz sein könne, schrie er mich weiter an und meinte, dass er stolz auf seinen Bruder sei“, schildert Vidmar den Auftakt seiner Begegnung mit Hizir Ö.
„Er werde mich abschlachten“
Es sei noch schlimmer gekommen, erzählt Edi 2000. „Da kam eine Bekannte von mir herein und rief dem Mann zu, er solle mich ihn Ruhe lassen. Sie bezeichnete ihn als Feigling. Daraufhin schrie er sie an, beleidigte sie auf das Übelste und drohte mir, dass er mich abschlachten werde wie sein Bruder das mit dem BH-Mitarbeiter getan habe“, beschreibt der 72-Jährige die weitere Entwicklung der dramatischen Begegnung mit Hizir Ö. Schließlich habe der ungebetene Gast das Atelier wieder verlassen. Edvard Vidmar ging darauf hin zur Polizeiinspektion Lustenau, wo er den für ihn bedrohlichen Vorfall anzeigte – die VN sind im Besitz des Protokolls der Zeugenvernehmung. Von der Lustenauer Dienststelle wollte man sich zu dem Vorfall nicht näher äußern. Sehr wohl tat das Horst Spitzhofer, Sprecher der Landespolizeidirektion Vorarlberg. „Der Beschuldigte wurde einvernommen und ist danach in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert worden“, gab Spitzhofer gegenüber den VN bekannt.
Hizir Ö. inhaftiert
Bestätigt wurde die Inhaftierung von Hizir Ö. auf Anfrage auch von Heinz Rusch, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch. „Die Person befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Drohung laufen“, äußerte sich Rusch zu dem Fall. Über die Dauer der Ermittlungen wollte Rusch nicht spekulieren.
Spuren hinterlassen
Bei Edi 2000 hat der Vorfall jedenfalls Spuren hinterlassen. „Ich muss zugeben, dass ich jetzt Angst habe. Ich halte die Drohungen für sehr ernst. Wenn jemand so eine Tat wie jene in der BH Dornbirn gutheißen kann, ist er zu allem fähig.“ Gekannt habe er den Mann nicht. Den Grund, warum er ihn aufgesucht hatte, erklärt sich Vidmar so: „Ich betreibe ja auch noch eine kleine Antiquitätenhandlung. Ich vermute, der Mann wollte mir etwas verkaufen. Er hatte jedenfalls eine Tasche bei sich.“
„Ich muss zugeben, dass ich jetzt Angst habe. Ich halte die Drohungen für sehr ernst.“
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