Letze-Ampel mehr Fluch als Segen?

Anrainer weiter für Fahrverbot: Ampel bringe Kolonnenverkehr.
FEldkirch, Frastanz Sie wurde aufgestellt, um die Stadtbuslinie 7 vor dem starken Gegenverkehr zu den Berufspendelzeiten zu entlasten und den Verkehr auf den zumeist einspurigen Straßen im Wohngebiet zu sichern. Anrainer sehen in der Ampel jedoch keine Reduktion des Verkehrs, sondern eine Verschlimmerung der Verkehrssituation durch die Ampel, die die Autos nach der Rotphase in noch dichteren Autokolonnen über die Letze leitet.
Keine Verkehrsentlastung
Anrainer-Sprecher Ralf Greiner beschreibt die Situation aus Sicht der Bewohner: „Die Ampelregelung hat zu einer Verkehrsentlastung nichts beigetragen, sondern die ohnehin schon unerträgliche Situation noch weiter verschärft. Die ganzen wartenden Autos fahren jetzt im Konvoi über die Letze.“ Offensichtlich schreckt die Ampel viele Pendler nicht vor der Überfahrt über die Letze nach Frastanz ab, da zu Stoßzeiten die Durchfahrung der Stadt über das Nadelöhr Bärenkreuzung weiter keine Alternative ist. „Spazieren, Rad fahren oder mit dem Hund Gassi gehen ist bei uns in unserem Wohngebiet zu den Stoßzeiten weiter unmöglich“, stellt Greiner unmissverständlich klar. Aus diesem Grund bereitet die Anrainer-Initiative auch schon die nächste Demonstrationsveranstaltung vor.

Stündlich bis zu 500 Fahrzeuge verkehren zur Stoßzeit zwischen 16 und 19 Uhr auf der Letze. Nach Ansicht der Anrainer und angesichts des massiven Rückstaus an der Ampel tritt die erhoffte Verkehrsentlastung auch trotz minutenlanger Rotphase nicht ein. Zwei Zweiphasenampeln an der Kreuzung Gallmiststraße/Letzestraße schalten auf Rot, wenn die Stadtbuslinie 7 aus Fellengatter in Richtung Letze/Tisis verkehrt. Die Rotphase kann mehrere Minuten andauern, wenn der Stadtbus über die Letze unterwegs ist. Ein reibungsloser Stadtbusverkehr nach Fahrplantakt ist aber immer noch nicht garantiert, weil viele – laut Anrainer – mittlerweile auch noch bei Rot über die Ampel fahren würden.
Forderung Fahrverbot

Man werde die Verkehrssituation auf der Letze weiter überprüfen und erneut evaluieren, ob die eingeleiteten Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ampel, den gewünschten Effekt haben, erklärt der Frastanzer Bürgermeister Walter Gohm.
Immerhin 1700 Autos fahren nach Zählungen pro Tag im Schnitt über die Letze. Die Anrainer auf der Letze fordern deshalb weiterhin dringend ein Fahrverbot zwischen 16 und 19 Uhr. Dies ist nach Ansicht von Bezirkshauptmann Herbert Burtscher allerdings aufgrund der entstehenden Zusatzbelastung an der viel befahrenen Bärenkreuzung nicht möglich – immerhin fahren täglich 40.000 Autos und 1500 Lkw über diesen Verkehrsknotenpunkt in Feldkirch. Eine Entlastung soll der Stadttunnel bringen, dessen Bau bzw. Fertigstellung aber noch einige Jahre dauern wird. HE
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.