Wo Pinsel, Kamera und Meißel im Gleichtakt schwingen

Vorarlberg / 31.10.2019 • 14:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wo Pinsel, Kamera und Meißel im Gleichtakt schwingen
Alexander Ess, Nikola Bartenbach, Thomas Anton Rauch, Clemens Walser und Stefan Finžgar bei der Vernissage. UYSAL

Die „art lounge“ in Meiningen präsentierte sich erstmals als Verein für Kunst- und Kulturmanagement.

MEININGEN Was mit geballter Kraft künstlerisch auf die Beine gestellt werden kann, bewiesen Clemens Walser und Stefan Finžgar bereits mit der Installation „leben, lachen, sterben“ in der Feldkircher Innenstadt. Aus einer Vision entwickelte das Künstlerduo rasch Konzepte, ein Atelier fand sich im Meininger Industriegebiet. Die Idee war geboren, hier eine Art „Kunst Lounge“ zu schaffen, wo sich kreative Köpfe und Kunstbegeisterte in einem halbjährlichen Zyklus wiederfinden und neu erfinden. Der Atelier-Charme bleibt dabei bewusst im Zentrum. „Wir sind keine klassische Kunstgalerie“, merkt Finžgar an. Zwei Mal fand die Serie erfolgreich statt; am Samstag wurde zur dritten Auflage unter dem Titel „autumn art lounge 2019“ geladen.

Wo Pinsel, Kamera und Meißel im Gleichtakt schwingen

Verschiedene (Kunst-)Welten

Thomas Anton Rauch ist Lebenskünstler; ob als Schriftsteller, Kabarettist oder Maler, er sieht seine Passion darin, die Menschen zu unterhalten. Dabei kommen Provokationen nicht zu kurz: Missstände aus Politik und Gesellschaft: mit tiefschwarzem Humor fängt er aktuelle Geschehnisse ein. Seine Malerei ist ausdrucksstark und plakativ. „Das Schöne ist, dass absolut kein Konkurrenzkampf herrscht“, merkt Alexander Ess an. Seine Fotografien sind dahingehend einzigartig, dass bei jedem Druck wirklich nur diese eine Version besteht. Dabei verwendet der Fotograf ein besonderes Verfahren (z. B. Nassplattenfotografie), um seinen Motiven auf verschiedenen Materialien gewissermaßen Leben einzuhauchen. Er entführt mit seinen in vielen Teilen der Erde aufgenommenen Bildern in bizarre Welten und malerische Landschaften genauso wie in das urbane Treiben und illustre Gesellschaft.

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Premiere feierte Nikola Bartenbach. Der Künstler hat mit seinen zahlreichen Exponaten noch nie bei einer Ausstellung mitgewirkt. Umso imposanter waren deshalb die Eindrücke: „Ton, Harz, Acryl – Jedes Material verbinde ich mit einer Geschichte, und so entstehen völlig unterschiedliche Souvenirs aus der Welt der antiken Mythen.“ Ein riesiger dinosaurierähnlicher Schädel zog besonders viel Aufmerksamkeit auf sich, ebenso eine Seifenkiste von Rolls-Royce, die Bartenbach als „Fluchtmaschine“ in die Kindheit darstellte. Für musikalische Umrahmung sorgte DJ Christian Koch.

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Neuer Verein gegründet

In der Eröffnungsansprache verkündeten Walser und Finžgar eine weitere Besonderheit: „Wir dürfen uns seit Kurzem als Verein bezeichnen“, so Walser. „art lounge – Verein für Kunst- und Kulturmanagement“ hat sich zum Ziel gesetzt, den kreativen Schaffensdrang in Vorarlberg ins Zentrum der Bevölkerung zu rücken. Walser und Finžgar selbst überzeugten heuer wieder mit Malerei gepaart mit Schnitzerei, „Stichwort Gold“, merkt Finžgar an. Diese Farbgebung begleitete das Duo in den letzten Wochen und spiegelt sich in den neuesten Werken wider. Die Finissage der „art lounge“ findet heute, Donnerstag, um 19.30 Uhr mit einem Konzert der Indie-Rock-Band „Via Matto“ statt. ETU

DJ Christian Koch mit Vanessa Sitter.
DJ Christian Koch mit Vanessa Sitter.
Margit Burtscher und Birgit Sargans.
Margit Burtscher und Birgit Sargans.
Vera Frick, Ulrike Bartenbach und Verena Bartenbach.
Vera Frick, Ulrike Bartenbach und Verena Bartenbach.

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