VN-Podcast über schlechte Wörter und gute Nachrichten

Neue Podcast-Folge mit Wolfgang Berchtold und Andreas Sator.
Schwarzach Warnung! In den nächsten Zeilen folgen Schimpfwörter. Wissen Sie, was ein Faze ist? Wann haben Sie zuletzt über einen Kindsfüdla geschimpft? Ist Ihnen heute schon ein Meahlsack über den Weg gelaufen? Und kennen Sie einen Hennamuser? Schimpfen, Fluchen und Spotten muss nicht plump sein, es kann kreativ vonstattengehen – man muss nur die Wörter kennen. Dank Wolfgang Berchtold reicht ein Buch dazu. Der Götzner hat sich über zwei Jahre lang durch Mundartwörterbücher gewühlt, mit Experten gesprochen und Umfragen gemacht. Das Resultat: 240 Seiten voller Vorarlberger Schimpf-, Spott- und Fluchwörter. Manche neu, manche alt, manche derb, manche niedlich. Im Podcast „VN-Woche“ spricht er über seine Favoriten, über die Kultur des Schimpfens und erzählt, wie sich die Bürger der Gemeinden gegenseitig nennen.
Götzner zum Beispiel sind die Lumpasammler. „Das ist heute noch aktuell, schließlich gibt es in Götzis den größten Abfallsammler“, erzählt Berchtold. Neben Götzis wohnen Schollafreassar (Koblach) und Hutzeler (Mäder), im Oberland gibt es die Kriesestinker (Thüringen), im Bregenzerwald die Kropfbürger (Riefensberg), fährt er fort.
Auch Berufszweige werden gerne verspottet. Berchtold selbst war Lehrer, als solcher Ziel zahlreicherer Verhöhnungen. „Früher hat man auch oft die Zöllner verspottet. Das hat sich aber vollkommen gelegt.“ Natürlich gibt es nicht nur nette und alte Schimpfwörter. Berchtold nimmt keine Rücksicht auf politisch Korrektes und sensible Menschen. Es ist ein Wörterbuch, das Begriffe auflistet, erklärt und herleitet. Das Kapitel mit der Umfrage unter Jugendlichen, um deren häufigstes Schimpfwort herauszufinden, ist alles andere als jugendfrei, wie er im Podcast erzählt.
Die großen Fragen der Welt
Die Armen werden ärmer, die Reichen werden reicher? Andreas Sator hat sich Fragen wie diese für sein Buch „Alles gut?!“ angesehen. „Wie kann es sein, dass es so viel unfassbaren Wohlstand und gleichzeitig so viel bittere Armut, Konflikte und Kriege auf der Welt gibt? Diese Fragen habe ich für das Buch untersucht und versucht, aufzuzeigen, was jeder Einzelne leisten kann“, erzählt Sator. Das Ergebnis seiner Recherche: Noch nie gab es so wenige Arme auf der Welt wie heute. Dasselbe gilt für die Bildung: Noch nie konnten so viele Menschen lesen und schreiben. „Wenn man diesen Blick auf die Welt wirft, stimmt es doch positiv, dass wir große Fragen angehen können“, fährt Sator fort. Überrascht habe ihn das Ergebnis seiner Recherchen zu Fair-Trade. „Evaluierungen von Forschern kommen zum Ergebnis, dass es zwar nichts Schlechtes ist, aber den Menschen dadurch nicht besser geht.“ Warum? Das erklärt er in der aktuellen Folge des Podcasts „VN-Woche“.

Für VN-Leser und Podcast-Hörer gibt es ein Exemplar des Vorarlberger Schimpfwörterbuchs zu gewinnen. Schicken Sie einfach Ihr Lieblingsschimpfwort, Ihren Lieblingsfluch oder Ihren liebsten Spottausdruck an Woche@vn.at. Übrigens: Was es mit singenden Abgeordneten auf sich hat, hören Sie ebenfalls in der aktuellen Folge.