Mohi-Geschäftsführer Breuss abgesetzt

Mobiler Hilfsdienst Feldkirch wird einer Reorganisation unterzogen.
Feldkirch Ein jähes Ende hat das fast 30-jährige Engagement von Wolfgang Breuss beim Mobilen Hilfsdienst in Feldkirch genommen. Bereits im Dezember wurde ihm wegen unterschiedlicher organisatorischer Vorstellungen vom Vorstand die Geschäftsführung entzogen. Wie Bürgermeister Wolfgang Matt auf VN-Nachfrage erklärte, sei der Beschluss einstimmig erfolgt. Breuss soll nicht bereit gewesen sein, notwendige betriebswirtschaftliche Veränderungen mitzutragen. Das bestätigt auch Mohi-Obmann Edgar Mayer. „Unsere Aufgabe ist es, den Mohi zukunftsfit zu machen und den kaufmännischen Bereich zu stärken“, begründete er. Wolfgang Breuss erhielt das Angebot, die Einsatzleitung zu übernehmen, er lehnte jedoch ab. Inzwischen haben sich die Parteien auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt. Breuss war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Bedauern über Enthebung
Der Mobile Hilfsdienst Feldkirch wurde 1991 gegründet. Er beschäftigt rund 140 Frauen und ist damit der größte Mohi im Land. Wolfgang Breuss war es auch, der die Heimhilfe-Ausbildung für Mohi-Helferinnen ins Rollen brachte, indem er sich bereit erklärte, Praktika beim Mohi Feldkirch zu ermöglichen. Bei der Gründung der ARGE Mohi war Breuss ebenfalls federführend mit dabei. Zehn Jahre fungierte er zudem als Landesvorsitzender. In einem Schreiben an den Feldkircher Bürgermeister äußerten Vertreterinnen der ARGE ihr Bedauern über die Enthebung von Breuss als Mohi-Geschäftsführer. Der habe, verlautet aus internen Kreisen, keine Möglichkeit gehabt, sich dazu zu äußern. Bürgermeister Wolfgang Matt räumte ein, dass die Gespräche nicht friktionsfrei gelaufen seien. „Es menschelt halt überall“, erklärte er. Mittlerweile habe der Mohi jedoch eine Größe erreicht, die nach einer Strategie verlange. Obmann Edgar Mayer beziffert den jährlichen Umsatz mit rund 1,4 Millionen Euro.
Großes Interesse an GF-Stelle
Als sich vor drei Jahren ein finanzielles Loch auftat, wurde eine betriebswirtschaftliche Analyse in Auftrag gegeben, die Verbesserungsbedarf in Bereichen wie dem Finanz- und Personalmanagement erbrachte. „Heute steht der Mohi gut da“, betont Matt die positive Entwicklung des ambulanten Dienstes, aber auch die Notwendigkeit einer entsprechenden Betriebsführung. Dem abgesetzten Geschäftsführer attestieren sowohl Mayer als auch Matt hohe soziale Kompetenz, „weshalb wir ihn gerne behalten hätten“. Die Stelle des Geschäftsführers wurde unterdessen neu ausgeschrieben, das Interesse daran ist groß. Edgar Mayer berichtet von 15 Bewerbern mit guten beruflichen Qualifikationen. Die Nachbesetzung soll so schnell wie möglich erfolgen.