30 Jahre Haft für Dornbirner

VN-Artikel vom 26. September 2018.
In Bozen ist am Freitag jener Vorarlberger, der in Südtirol seine Ehefrau erstochen hatte, verurteilt worden.
Bozen Das furchtbare Verbrechen ereignete sich am 24. September 2018 auf einem Hof in Gratsch nahe Meran (die VN berichteten). Motiv war Eifersucht. Mit 43 Stichen eines Butterfly-Messers brachte der damals 38-jährige Dornbirner seine 34-jährige Ehefrau Alexandra R. zu Tode. Ihr blutüberströmter Leichnam wurde von ihrer Schwester gefunden.
Beziehungskrise
Neben dem Opfer kauerte mitgenommen ihr Mann. Die Polizei führte ihn als dringend Tatverdächtigen in Handschellen ab. Der Dornbirner gestand die Tat. Der Bluttat dürfte eine Beziehungskrise vorausgegangen sein. Das Ehepaar hatte schon seit mehreren Jahren eine Wochenendbeziehung geführt. Während Alexandra R. auf dem elterlichen Betrieb mithalf, arbeitete der 38-jährige in einem Unternehmen im Vorarlberger Unterland.
Im Gefängnis in Bozen wartete der Verhaftete auf einen Prozess, der nun in der vergangenen Woche ebenfalls in Bozen beim dortigen Gericht stattfand. Wie das Südtiroler Portal „stol.it“ berichtet, war die Verteidigung des Dornbirners am Donnerstag noch einmal am Wort und versuchte Argumente vorzubringen, die das Strafmaß für den 38-Jährigen senken könnten. Der Angeklagte wurde jedoch zu 30 Jahren Haft verurteilt.
„Nicht erinnern“
Der Vorarlberger selbst bedauerte laut einem Bericht der Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ die Tat. Er sagte vor Gericht aus, dass er sich nicht mehr an die Tat erinnern könne, und betonte, wie leid ihm alles tue. Den Hinterbliebenen der 34-Jährigen wurde Schadenersatz zugesprochen. Je 180.000 Euro sollen nun die beiden Kinder der Frau erhalten, die Eltern wie auch die Schwester der Getöteten jeweils 20.000 Euro. Der Verteidiger des Vorarlbergers will das Urteil bekämpfen und eine niedrigere Haftstrafe erwirken, hieß es. Im Interview mit „stol.it“ äußert Margit R., die Mutter der Ermordeten, Genugtuung über das Urteil. „Endlich ist alles vorbei“, habe der Vorarlberger nach der Tat ganz ruhig zu ihr gesagt. „Das war kein Ein-Minuten-Tod, das war ein Massaker“, so die Mutter des Opfers weiter. VN-GS