Raumnot macht Gaschurner Florianis erfinderisch

Montafoner Feuerwehr kämpft mit Pullovern und T-Shirts für den Zubau beim Gerätehaus.
Gaschurn Im Jahr 1988 errichtet, hat das Feuerwehrhaus in Gaschurn inzwischen seine Kapazitätsgrenzen mehr als erreicht. „Es muss dringend Platz geschaffen werden, um die Abläufe optimieren zu können“, beschreibt Bürgermeister Martin Netzer. Seit einigen Monaten werden in der südlichsten Gemeinde des Landes daher Überlegungen angestellt, wie das Feuerwehrhaus durch bauliche Maßnahmen optimiert bzw. an die heutigen Anforderungen angepasst werden kann.
Gelingen soll dies durch einen nordseitigen Zubau an das Bestandsgebäude. Darin soll neben einem neuen Kommandoraum auch eine Umkleide samt Dusche, WC und Schmutzschleuse sowie ein Lagerraum und eine zusätzliche Garage unterkommen. Im Bestandsgebäude sollen zudem ein Atemschutzraum, eine Werkstatt, ein Lagerraum für Bekleidung sowie ein Archiv und ein Jugendraum neu entstehen. Gleichzeitig soll auch für die ebenfalls im Gebäude befindliche Bergrettung eine Erweiterung der Garage vorgenommen werden.
Einfallsreiche Aktion
Um der Gemeinde bei diesem Vorhaben finanziell unter die Arme zu greifen und den Um- bzw. Zubau des in die Jahre gekommenen Gebäudes mitfinanzieren zu können, erwiesen sich die aktuell 60 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen im Ort äußerst erfinderisch. Im Zuge der „Mountain Firefighter“-Aktion“ werden über die Homepage der Feuerwehr eigens designte Produkte wie Pullover, Taschen, T-Shirts, Tassen bis hin zum Babybody verkauft. Die Einnahmen fließen zu 100 Prozent in den Umbau des Feuerwehrstützpunkts. „Wir wollten statt der üblichen Haussammlungsaktion eine Kampagne starten, bei der die Spender eine Gegenleistung für ihre Zuwendung erhalten“, beschreibt Simon Felder die Entstehung der Idee. „Die Aktion, die im Herbst angelaufen ist, kommt gut an“, ergänzt Feuerwehrkommandant Philipp Bergauer. „Ein paar Euro kommen zusammen, weshalb die Aktion vorübergehend weitergeführt wird.“ Die prognostizierten Kosten für das bereits bewilligte Bauprojekt belaufen sich auf rund 650.000 Euro. Aktuell ist man mit der Detailplanung beschäftigt. Auch die Vergabe der Ausschreibungen soll demnächst starten. Geht es nach Bürgermeister Netzer, soll der Baustart noch in diesem Jahr erfolgen. Die entsprechenden Mittel sind im aktuellen Budget berücksichtigt, und auch beim Bau wollen die Florianijünger ihre Tatkraft unter Beweis stellen und einiges an Eigenleistungen einbringen.
