Feldkirch Sowohl Täter als auch Opfer sind Frühpensionisten. Der 39-jährige Angeklagte hat fünf Vorstrafen, heute sitzt er wegen Freiheitsentziehung vor Gericht. „Muss das sein mit den vielen Leuten“, ärgert sich der Bregenzer über die Anwesenheit einer Schulklasse.
Das Opfer ist ebenfalls gezeichnet von seiner Drogensucht. Der 33-Jährige ist im Drogenersatzprogramm, will weg von dem Ganzen, trotzdem konnte er nicht widerstehen, als er im August dieses Jahres von dem Bregenzer angesprochen wurde. „Er hat uns auf Kokain eingeladen, da bin ich mit zu ihm nach Hause gegangen“, erzählt der 33-Jährige.
Der 39-Jährige vermutete plötzlich, sein Gast hätte ihm irgendetwas gestohlen. Er habe Schränke und Schubladen durchsucht. „Ich wusste ja nicht, ob er was geklaut hat“, rechtfertigt sich der Beschuldigte. Dass er seinem Bekannten das Handy weggenommen und den Wohnungsschlüssel abgezogen habe, bestreitet er. Der 33-Jährige rief aus dem Fenster um Hilfe, doch er musste rund dreieinhalb Stunden in der Wohnung ausharren.
Der Angeklagte wird schuldig gesprochen, die Strafe mit sechs Monaten auf Bewährung und 800 Euro festgesetzt. Mildernd wird berücksichtigt, dass der Angeklagte eingeschränkt zurechnungsfähig war, strafverschärfend wirken sich die fünf Vorstrafen aus.
850 Euro Unterstützung bekommt der Pensionist im Monat, ob er das Urteil akzeptiert, will er sich noch überlegen. „Ich werde mich erkundigen“, meint er. Dann verlässt er den Saal mit den Worten „Viel Spaß noch“. EC