Schülerfeedback als demokratischer Akt

Lustenauer Direktor berichtet von Erfahrungen und besserem Klima.
WIen Können Schüler ihre Lehrer bewerten, ist das gut für das Schulklima. Davon ist Johann Scheffknecht, Direktor der HAK/HAS Lustenau, überzeugt. Für viele sei es nicht selbstverständlich, dass Schüler auch angehört werden. Es sei also ein demokratischer Akt, wenn Schülerfeedback fest zur Schulkultur gehöre. An der HAK/HAS Lustenau werde das bereits seit sieben Jahren mit einem eigenen System praktiziert, teilt der Direktor den VN mit.
Geht es nach dem Bildungsministerium, soll es an jeder Schule eine verpflichtende interne Evaluierung geben. Die Vorarlberger Schülervertreterinnen Katja Spatzek (AHS) und Laura Bayer (BMHS) fordern das auch. Umfassendes Feedback könne die Qualität des Unterrichts steigern. Leider würden nicht alle Schulen derzeit die Möglichkeit dazu anbieten.
2000 Fragebogen in Lustenau
Scheffknecht ist stolz, dass es in seiner Schule anders läuft. „Die Lehrkräfte haben sich entschieden, ein verpflichtendes Feedback einzuführen.“ Dieses wird einmal jährlich durchgeführt, jeder Lehrer wird von zwei Klassen beurteilt. Unterm Strich sind es rund 2000 Fragebögen pro Jahr. Die Schüler bewerten dabei anonym mehrere Aussagen von „völlig richtig“ bis „völlig falsch“. Mehrere Themen werden abgedeckt, unter anderem die Vorbereitung des Lehrers, verständliche Aufbereitung des Stoffs und der Prüfungen, Langeweile, Überforderung oder gerechte Benotung. Die Schüler können auch offene Antworten geben. „Sie sind aus meiner Sicht die wertvollsten Rückmeldungen“, sagt Scheffknecht. Sind die Antworten ausgewertet, müssten die Lehrer mit ihren Schülern darüber sprechen: „Nur dann ist Feedback sinnvoll.“
„Es ist leider nicht immer selbstverständlich, dass Schüler auch angehört werden.“