Laura Melzer und Qamar Abbas (Mitte) haben sich über die Jahre angefreundet. Der frühere ÖGB-Chef Norbert Loacker zählt zu den prominentesten Unterstützern des früheren Lehrlings.
Anwälte reichten Antrag auf Wiedereinreise ein. Seine Lehre könnte Abbas fortsetzen.
WIen „Ich freue mich sehr“, antwortet Qamar Abbas, als ihm Laura Melzer berichtet, dass seine Abschiebung rechtswidrig war. Die Lustenauerin und der Pakistani haben sich befreundet, als er noch in Vorarlberg lebte.
Ende Oktober 2018 wurde Abbas nach sechs Jahren in Österreich außer Landes gebracht. Er spricht Deutsch und hatte eine Lehrstelle in einem Gastronomiebetrieb von Marcel Lerch. Abbas galt als gut integriert, weshalb seine Abschiebung österreichweit empörte. Der Verwaltungsgerichtshof hat nun entschieden, dass sie rechtswidrig war.
"Ich freue mich sehr. Ich möchte wieder zurück kommen", reagiert Abbas.
„Wir haben gewonnen“, informierte Abbas seinen früheren Chef. „Er hat mich auch gefragt, ob er wieder bei mir arbeiten darf“, berichtet Lerch. Der Unternehmer würde seinen früheren Lehrling wieder aufnehmen und ihm auch ein Personalzimmer zur Verfügung stellen. Abbas sei schließlich ein angenehmer Mensch und Mitarbeiter. Zuerst sind aber die Anwälte am Zug. Sie haben einen Antrag auf Bewilligung und Organisation der Wiedereinreise gestellt. Die Rechtslage sei klar, heißt es in dem Schreiben, das den VN vorliegt: „Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl ist zur unverzüglichen Umsetzung der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes verpflichtet und hat alle durch die unverhältnismäßige und rechtswidrige Abschiebung erlittenen Benachteiligungen wiedergutzumachen.“
Es war eine große Belastung, erinnert sich Laura Melzer an die Zeit rund um die Abschiebung. „Wir würden uns freuen, wenn wir Qamar wieder sehen, weil er ein Teil unserer Familie war. In Pakistan hat er kaum Perspektiven, darum klammert er sich an die Hoffnung, dass er zurück kommen kann.“ Sein Ziel sei es, die Lehre abzuschließen.
"Mein Leben ist sehr schwierig in Pakistan", berichtet der frühere Lehrling von Marcel Lerch. Es gebe keine Arbeit. Seine Mutter sei krank.
Ex-ÖGB-Chef Norbert Loacker, der zu den prominentesten Unterstützern des Pakistani zählt, ist über den Gerichtsentscheid erleichtert. Sollte Abbas einreisen dürfen, hat er bereits einen Plan. „Ich werde ihn in Wien mit einer Gruppe abholen und ihn dann bestens ins Ländle begleiten. Es zählt erst, wenn Qamar wieder zurück in Lustenau ist.“