Naima Gringl klettert in Österreich ganz oben mit

Vorarlberg / 07.03.2020 • 17:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Naima Gringl klettert in Österreich ganz oben mit
Die 13-Jährige ist bereits im Jugendkader und im Nationalteam . N. FEUERLE

Junges Talent mit hochgesteckten Kletterziele.

BüRS Kraft, Geschicklichkeit und mentale Stärke – das sind Dinge, die es beim Klettern oder Bouldern braucht. Denn mit dem richtigen Griff und dem Wissen, dass man etwas schaffen kann, können noch so schwere Hindernisse überwunden werden. Naima Gringl vereint alle diese Erfordernisse und klettert in Österreich bei den Besten mit.

„Ich klettere schon, seit ich vier Jahre alt bin“, sagt sie. „Mein Papa hat mich immer in den Alpenvereinsraum in Bludenz mitgenommen und so bin ich hineingewachsen. Das Klettern hat mir von Anfang an viel Spaß gemacht.“ Über die Naturfreunde wurde dann bald der erste Kletterkurs besucht, weitere Trainings- und Privateinheiten folgten. Jetzt ist die U16-Klettererin bereits seit eineinhalb Jahren im Jugendkader und seit heuer im Nationalteam von Österreich. „Da bin ich noch eine der Jüngeren“, sagt sie.

Diese Errungenschaften hatten aber auch mehr Trainingsaufwand zur Folge: „Ich trainiere jetzt noch mehr als früher. Einmal im Monat geht es nach Innsbruck, wo es eine spezielle Trainingseinheit gibt“, sagt Naima. Unter der Woche gibt es zweimal eine fixe Einheit mit Mark Amann im K1. Die restlichen Tage ist die 13-Jährige aber meist auch in einer Kletterhalle anzutreffen. Am liebsten ist Naima im Feldkircher Block Monkey – der Kletterhalle ihres Vaters Markus – am Klettern. „Da bekomme ich alles, was ich brauche, auch mein Trainer ist direkt vor Ort“, sagt sie und lacht. Aber auch in der Klimmerei und im K1 ist sie oft am Kraxeln. Der Wettkampf ist das, was Naima an der Kletterei am besten gefällt. „Ich mag Wettkämpfe einfach gerne. Schon als ich noch ganz jung war, sind wir auf Jux-Turniere nach Tirol gefahren“, sagt sie.

Kopfsache

„Beim Klettern muss man mental stark sein“, sagt die 13-Jährige. „Man muss sich denken, dass man das schaffen kann.“ Der Rest sei dann viel Kraft, Dynamik und Technik. „Beim Bouldern zum Beispiel schaue ich mir am Anfang alles in Ruhe an.“ Schritt für Schritt werden die Züge zuerst im Kopf durchgegangen, bevor es in die Wand geht. Auch Disziplin werde einem durch den Klettersport mitgegeben. „Man muss schon zurückstecken, es gibt neben Schule und Klettern wenig Freizeit“, sagt sie.

Naima kann dafür das Klettertraining auch gut auf das Leben außerhalb der Kletterhalle ummünzen. „Wenn ich zum Beispiel vor einer Schularbeit sitze, denke ich mir, dass ich das schon schaffe. Dann kann ich mich auch gut beruhigen.“

Auch einige große Erfolge konnte die Bürserin bereits für sich verbuchen: 2017 wurde sie doppelte Staatsmeisterin. 2019 wurde sie in der österreichischen Gesamtwertung Zweite. Ziele für ihre Karriere hat sich Naima große gesteckt: „Ich würde gerne bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft dabei sein oder unter die besten zehn Kletterer kommen. Auch eine Teilnahme an Olympia wäre cool.“

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