So geht es bei der 24-Stunden-Betreuung weiter

Mobile Hilfsdienste können vorerst weiterarbeiten.
Dornbirn Das Bemühen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, erschwert zunehmend auch die 24-Stunden-Betreuung, die zu 80 Prozent von Osthelferinnen abhängig ist. Derzeit werden allein über den Betreuungspool Vorarlberg mehr als 800 Menschen durch Frauen aus Oststaaten, vorwiegend aus Rumänien, zu Hause betreut. Die aktuelle Entwicklung hat den Betreuungspool jetzt veranlasst, vorerst keine neuen Betreuungsverhältnisse mehr abzuschließen. Das bestätigte Geschäftsführer Herbert Schwendinger auf VN-Anfrage. In einem Schreiben werden die Angehörigen ersucht, sich die Möglichkeit einer temporären Betreuung aus dem persönlichen Umfeld des Klienten zu überlegen. „Es darf auch die Gefahr einer Ansteckung für die Betreuerinnen auf dem Transportweg nicht unterschätzt werden“, begründet Schwendinger das Ansinnen an die Angehörigen. Bei den Mobilen Hilfsdiensten gibt es laut Kitty Hertnagel noch keine Einschränkungen. Ausgenommen sind Tagesbetreuungen in Pflegeheimen. Die müssen ausgesetzt werden.
Verlängerung des Turnus
Herbert Schwendinger macht sich keine Illusionen: „Es werden sich durch die eingeschränkten Reisemöglichkeiten der Betreuerinnen zwangsläufig Probleme ergeben. Die Slowakei hat ihre Grenzen bereits dichtgemacht, andere Länder folgen wohl noch. Da ist es absehbar, dass sich Betreuungslücken auftun, für die es in vielen Fällen keinen Ersatz gibt.“ Was der Betreuungspool anbieten kann, ist die Verlängerung der Turnusse auf drei oder vier Wochen. Im Normalfall wechseln die Betreuerinnen im Zwei-Wochen-Rhythmus. „In dieser Ausnahmesituation gibt es von unserer Seite keine Vorbehalte. Wir sind gefordert, alles auszuschöpfen, um die betreuungsbedürftigen Mitmenschen nicht alleinzulassen“, betont Schwendinger. Die Mitarbeiter des Betreuungspools beschränken ihre Besuche bei den Klienten bis auf weiteres auf das Allernotwendigste. „Unsere Beraterinnen werden sich bei der Kommunikation in nächster Zeit auf das Telefon, E-Mail oder den Postweg konzentrieren“, kündigt Herbert Schwendinger an.
Bei den Mobilen Hilfsdiensten läuft der Betrieb normal weiter, so lange Nachfrage besteht. „Nur die Tagesbetreuungen in den Pflegeheimen sind einzustellen“, erklärt Kitty Hertnagel. Im vergangenen Jahr standen mehr als 2100 Helferinnen in Mohi-Diensten. Sie betreuten 4720 Personen und leisteten dazu 606.000 Stunden ab. Die meisten Einsätze entfielen auf Tagesbetreuungen (550), gefolgt vom betreuten Mittagstisch (394) und Essen auf Rädern (391).
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