Vorarlberger Gemeinden bleiben bei Spielplatzsperren

Vorarlberg / 20.03.2020 • 14:02 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Vorarlberger Gemeinden bleiben bei Spielplatzsperren
Auch in Lustenau bleiben die Spielplätze gesperrt: Die Marktgemeinde schildert das auch entsprechend aus. FRANC

Während Gesundheitsminister Anschober Spielplätze vorerst offen halten will, sind und bleiben sie in Vorarlbergs Gemeinden gesperrt.

Feldkirch, Götzis, Thüringen In Vorarlberg wurden im Lauf der Woche die Spielplätze komplett geschlossen. Damit entsprach man Aussagen, die von der Regierung gekommen sind. Dann aber folgte eine Klarstellung von Gesundheitsminister Rudi Anschober, der am Donnerstag in einer Pressekonferenz betonte, dass Parks und Spielplätze, zumindest vorerst, offen bleiben würden. Wichtig sei es, dass ein Meter Abstand eingehalten wird.

In Vorarlberg bleiben die Spielplätze aber weiter zu, das hat das Land klargemacht, das wollen auch die Gemeinden so. Wie das genau gehandhabt wird, ist aber komplett unterschiedlich, wie eine Nachschau bzw. Nachfrage in drei Gemeinden zeigt.

Clemens Ender, Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister von Götzis, betont: „Wenn Baufirmen die Arbeit niederlegen, weil sie den Sicherheitsabstand nicht einhalten können, dann wird das bei kleinen Kindern erst recht nicht anders sein.“ Deshalb habe man in Götzis Spielplätze geschlossen und das auch ausgeschildert und mit Absperrband ersichtlich gemacht. Die Sperre klappe dabei gut, wie er höre, sei das im ganzen Land so. „Bei uns gibt es gottlob genug freie Natur, für die, die keinen Garten haben“, sei bei uns die Lage ja auch anders als in den Großstädten.

Auch sein Landtagskollege Harald Witwer, Bürgermeister von Thüringen, sieht das ähnlich und erklärt, dass die Sperre österreichweit gelte, die Meldung von  Anschober sei nicht richtig und werde hoffentlich bald korrigiert. Man habe die Spielplätze mit Band abgesperrt, am Freitagvormittag wurde dann auch eine Beschilderung vorgenommen: „Bisher halten sich alle an das Verbot“, lobt er die Disziplin der Thüringer.

Spielplätze in Feldkirch nur scheinbar offen

In Feldkirch wird das anders gehandhabt. Weder ein Absperrband noch eine Beschilderung machen auf das Spielplatz-Verbot aufmerksam, wie ein Ortsaugenschein beim Spielplatz im Reichenfeld zeigt. Die Spielplätze werden aber nicht gestürmt, gerade einmal eine Familie ist dort und verlässt gerade den Platz, sonst ist niemand da. “Das ist meiner Meinung nach erlaubt”, erklärt der Vater, der seinen Namen nicht nennen will. Denn an und für sich hat er mit seinen Kindern eine Verordnung missachtet. “Es ist schwer, mit den Kindern am Spielplatz vorbeizugehen. Sie sehen die Geräte und wollen spielen”, sagt er noch beim Weggehen.

Die Spielplätze in Feldkirch (hier der am Marienplatz) sind gesperrt. Beschildert oder mit Bändern abgesperrt wird in der Montfortstadt aber nicht. "Da müssten wir vieles ausschildern", erklärt Bürgermeister Wolfgang Matt. <span class="copyright">VN/Schweigkofler</span>
Die Spielplätze in Feldkirch (hier der am Marienplatz) sind gesperrt. Beschildert oder mit Bändern abgesperrt wird in der Montfortstadt aber nicht. "Da müssten wir vieles ausschildern", erklärt Bürgermeister Wolfgang Matt. VN/Schweigkofler

Aber auch in Feldkirch ist das Benutzen der Spielplätze verboten, macht Bürgermeister Wolfgang Matt klar. Das sei so verordnet, deshalb habe man sich im Krisenstab geeinigt, keine zusätzlichen Hinweise anbringen zu müssen. Die Stadtpolizei achte verstärkt darauf und würde gegebenfalls ermahnen. “Wir sind da bei allen Versammlungen von Menschen strikt”, macht Matt klar. Wobei es beim ersten Mal bei einer Ermahnung bleibe. “Wiederholtes Zuwiderhandeln kann aber teuer werden”, erklärt Feldkirchs Gemeindeoberhaupt. Bis zu 3000 Euro an Strafen könnten anfallen. Insgesamt stellt Matt aber den Feldkirchern ein gutes Zeugnis aus. Die einzige Problemgruppe seien jugendliche Migranten, hier arbeite das Integrationsbüro der Stadt an einer Aufklärungskampagne.

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