Corona: 16.000 Grenzgänger befürchten auch Kündigungen

Auf den Grenzgängerverband prasseln vor dem Hintergrund der Coronakrise unzählige Fragen ein.
FeldkircH Ungeachtet dessen, dass für rund 16.000 Vorarlberger Grenzgänger der Grenzübergang mit einer gültigen Bewilligung derzeit noch keine Barriere darstellt und sie ihre Arbeitsplätze in Liechtenstein und der Schweiz erreichen können, machen sich viele große Sorgen. „Wir bekommen viele Anfragen über die Auswirkungen der Krise auf die Arbeitsplätze. Wie wird es weitergehen? Wie verhält es sich mit Kurzarbeit? Was, wenn ich gekündigt werde? Wie kann ich meinen Betreuungspflichten für meine Kinder nachkommen, wenn beide Elternteile arbeiten müssen? Wie viele Homeoffice-Tage sind erlaubt?“, berichtet Herbert Fechtig als Chef des Vorarlberger Grenzgängerverbandes (VGV ).
Krise als Vorwand für Kündigungen?
Fechtig: „Die Homeoffice-Regelung besagt, dass 25 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice gearbeitet werden können. Wird dies überschritten, werden sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber in Österreich abgabenpflichtig. Hier wäre es dringend notwendig, eine Ausnahmeregelung zu finden, da Grenzgänger sonst gezwungen sind, viermal in der Woche über die Grenze zu fahren, obwohl sie vielleicht von Zuhause aus arbeiten könnten.“ Da viele Unternehmen bereits 2012 eine starke Wirtschaftskrise durchlebt haben, sind Maßnahmen wie Überstundenabbau, Urlaubsabbau, Kurzarbeit und ähnliche Maßnahmen nichts Neues mehr. “Die Unternehmen in Liechtenstein und in der Schweiz sind auf uns Grenzgänger angewiesen, weshalb heutzutage niemand mehr benachteiligt wird. Vermutlich wird die Krise aber in manchen Fällen auch als Vorwand für Kündigungen und Einschnitte herhalten müssen”, meint Fechtig im Gespräch mit den VN. Ein großes Problem haben auch Grenzgänger-Pensionisten, die ihr Pensionskonto im Ausland angelegt haben. „Sie können momentan kein Geld abheben, da sie keine Grenzgängerbewilligung mehr besitzen.“ Fechtig rät Betroffenen, die Rente in Euro auf die Hausbank am Wohnort überweisen zu lassen.
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