Schon über 100 Infizierte im Land wieder gesund

Vorarlberg / 01.04.2020 • 20:20 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Schon über 100 Infizierte im Land wieder gesund
Die meisten Geschäfte sind geschlossen, andere fast menschenleer. Die Wirtschaft hat Sorgen. VN/STEURER

Gleichzeitig gibt es in Vorarlberg ein drittes Covid-19-Todesopfer.

bregenz Das Sozialministerium meldete ein drittes Covid-19-Todesopfer in Vorarlberg bereits am Mittwochvormittag. Abends kam dann auch die Bestätigung durch das Land. Beim Verstorbenen handelt es sich laut Mitteilung der Landessanitätsdirektion um einen 66-jährigen Mann, der bereits an erheblichen Vorerkrankungen gelitten haben soll. Erfreulicherweise rückläufig ist hingegen die Zahl jener positiv getesteten Personen, die in Krankenhäusern behandelt werden. Sie sank von 62 auf 39. Und immer mehr Coronainfizierte gesunden. Mit Stand Mittwochabend waren es 117 Personen. Was die am Dienstag in den Quarantäneorten des Arlbergs sowie in Nenzing durchgeführten Testungen erbrachten, ist nach Angaben des Landes noch nicht bekannt. Mit einem Ergebnis wird in den kommenden Tagen gerechnet. Davon hängt ab, ob die vorläufig bis 3. April befristete Isolation tatsächlich aufgehoben wird oder eine Verlängerung ansteht.

Bonus bei 24-Stunden-Betreuung

Auf ganzer Linie unterstützt wird in Vorarlberg die Entscheidung, den Härtefallfonds um eine weitere Milliarde Euro zu verdoppeln. „Zusammen mit dem Maßnahmenpaket, das im Land fixiert wurde, stehen damit wichtige erste Unterstützungsmaßnahmen für unsere Unternehmen und die Mitarbeitenden bereit“, betonte Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Den von Bundesseite finanzierten Härtefallfonds sieht er als ein erstes Soforthilfe-Instrument, um Liquidität, Arbeitsplätze und letztlich Existenzen abzusichern. Es müsse in dieser Situation alles getan werden, um den wirtschaftlichen Schaden möglichst zu begrenzen. Über eine bundesweite Einigung in Sachen Bonus bei der 24-Stunden-Pflege konnte Soziallandsrätin Katharina Wiesflecker berichten. “An alle, die nach einem normalen Turnus zumindest noch vier weitere Wochen anhängen, wird ein einmaliger Bonus in der Höhe von 500 Euro ausbezahlt”, konkretisierte Wiesflecker. Finanziert wird die Zulage aus den Mitteln, die der Bund den Ländern als Zweckzuschuss zur Verfügung gestellt hat.

Konkurrenz verhindern

Für Vorarlberg stehen insgesamt 4,5 Millionen Euro bereit (die VN berichteten). “Eine bundesweit einheitliche Regelung in dieser Frage ist richtig, damit sich die Länder nicht gegenseitig konkurrenzieren”, stellt Landesrätin Wiesflecker fest. Damit sollen mögliche personelle Engpässe, die eine vorzeitige Heimreise von 24-Stunden-Betreuerinnen bringen könnte, abgemildert werden.

Gesundheitskontrollen

Eine organisatorische Änderung kündigte Sicherheitslandesrat Christian Gantner für den Grenzübergang Walserschanz im Kleinwalsertal an. Bislang erfolgten die Gesundheitskontrollen nach dem Epidemiegesetz durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Seit gestern, Mittwoch, führen auf Grundlage einer Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz nun Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde mit Unterstützung durch das Bundesheer diese Gesundheitskontrollen durch. Für die Grenzkontrollen selbst sind weiterhin Polizeikräfte zuständig. Diese finden zwischen 5 und 24 Uhr statt. In der restlichen Zeit bleibt der Grenzübergang geschlossen.

Gantner ersuchte die Bevölkerung mit Blick auf die Einschränkungen neuerlich um Verständnis: „Die Virus-Eindämmung hat allerhöchste Priorität.” Er bedankte sich auch bei den Einsatzkräften und Verantwortlichen für die erzielte „pragamatische Lösung im Interesse des gesellschaftlichen Gesundheitschutzes und gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus“.

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