Neue Hoffnung für grenzüberschreitende Paare

Vorarlberg passt sich an Salzburger und Tiroler Regeln für binationale Liebespaare an.
Bregenz Nun also doch. Binationale Liebespaare können sich endlich auch in Coronazeiten treffen. Wie die Landesregierung per Aussendung bekannt gab, wird die Vorgangsweise in Vorarlberg an jene in Tirol und Salzburg angepasst. Schweizer, Liechtensteiner und Deutsche, die ihren Partner oder ihre Partnerin in Vorarlberg besuchen möchten, müssen nicht mehr nachweisen, dass sie dort wohnen. Nun reicht eine Passkopie oder eine Kopie der Meldebestätigung des Vorarlberger Partners. Eine Eigenerklärung ist weiterhin nötig; also ein Schriftstück, in dem man selbst erklärt, dass man seine(n) Partner(in) in Vorarlberg besuchen möchte.
Juristen und Politiker sprechen dabei von der sogenannten Glaubhaftmachung des Einreisegrundes. Einreisende müssen den Grenzwachen ihre Einreise so erklären, dass sie es glauben.
Unterschiedliches Vorgehen
Nun wird Ordnung im Regelungswirrwarr geschaffen. Nachdem zunächst Einreisen nicht möglich waren, gab die Bundesregierung bekannt, Ausnahmen für Partnerschaft geschaffen zu haben. Kurz darauf wurde die Regel in Vorarlberg wieder verschärft. Allerdings hielten sich nicht alle Grenzwachbeamten strikt an die Vorgaben. Während die Grenzübergänge Lindau/Hörbranz und Diepoldsau/Hohenems als streng galten, sind den VN Menschen bekannt, die am Wochenende bei anderen Grenzübergängen eingereist sind. Eine Eigenerklärung und Passkopie des Partners hat gereicht. Nun dürfte einheitliches Vorgehen gesichert sein.
Offenere Tiroler
Liberaler gestaltet sich die Auslegung der Bundesvorgaben zur Einreise in Tirol. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, muss zumindest im Bezirk Reutte auch keine Eigenerklärung mehr mitgeführt werden. „Einfach an der Kontrollstelle mündlich glaubhaft machen, zu wem man unterwegs ist. Das genügt“, wird Elisabeth Singer von der Bezirkshauptmannschaft Reutte zitiert. Ein selbst ausgefüllter Zettel sei ja kein amtliches Formular.
In Vorarlberg müssen Liebende also nur noch zwei Schriftstücke besorgen, bevor sie zu ihrem Herzblatt fahren. Umgekehrt sind die Regeln wesentlich strenger, selbst die Rückreise könnte zu Problemen führen. Landesrat Christian Gantner appelliert deshalb an die Reisenden, sich vor dem Vorarlberg-Besuch im Heimatland zu informieren.
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