Schweizer Zollverwaltung jagt die Schmuggler

Verbot des Einkaufstourismus werde von verschiedenen Personengruppen unterlaufen.
Au, Lustenau Die Schweiz sorgt sich auch in Coronazeiten wegen des Einkaufstourismus aus Österreich, der über Jahre schon viel Kaufkraft über die Grenze nach Vorarlberg fließen lässt.
Wie VN.at bereits berichtete, hat der Schweizer Bundesrat am 16. April die Verordnung für ein totales Verbot des Einkaufstourismus als Covid19-Maßnahme erlassen. In Zeiten, in denen ohnhin keine Konsumenten mehr über die Grenze gelangen, kommt dieser Schritt überraschend.
“Kanalisierungsmaßnahmen”
Aber dieser sei notwendig, beteuert die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) in einer Anfragebeantwortung an die Vorarlberger Nachrichten. “Leider müssen wir feststellen, dass weiterhin Umgehungsversuche zu unseren Kanalsierungsmaßnahmen an der Grenze stattfinden und dass einzelne Personen ihre berechtigten Warenlieferungen oder beruflichen Tätigkeiten zum Zwecke des Wareneinkaufs missbraucht haben”, heißt es in dem in strengem Amtsdeutsch verfassten Schreiben. Sowohl Grenzgänger als auch Warenlieferanten und andere Personengruppen würden das Verbot unterlaufen. “Welche Personengruppe sich in welchem Ausmaß schuldig macht, haben wir statistisch nicht erfasst”, sagt EZV-Mediensprecherin Jasmine Blum.
Dramatisch weniger
Wie dramatisch die Frequenz am Zollamt Au eingebrochen ist, belegt die Behörde mit Zahlen: Vor Corona verzeichnete die Zollstelle täglich durchschnittlich 14.450 Fahrzeugbewegungen, jetzt sind es nur noch 3500 und an Wochenende gar nur noch zwischen 500 und 1000.
Die Zusammenarbeit mit den österreichischen Stellen bezeichnet die Eindgenössische Zollverwaltung nach wie vor als gut. Während regelmäßige gemeinsame Patrouillen und Dienste ausgesetzt worden seien, habe man im Bereich Gesundheit die behördliche Zusammenarbeit jedoch intensiviert, betont man bei der EZV.