LKH Hohenems: Ein Spital mit Spezialauftrag

Vorarlberg / 30.04.2020 • 09:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
LKH Hohenems: Ein Spital mit Spezialauftrag
Simone Bereuter (l.) und Christa Nocker sind ein eingespieltes Team. KHBG/NEUFERT

Ein Arbeitstag auf der Intensivstation im Schatten von Covid19.

Hohenems Seit nunmehr sieben Wochen ist das Landeskrankenhaus Hohenems ein Spital mit Spezialauftrag. Es beherbergt derzeit ausschließlich Patienten mit einer Covid19-Infektion. Das hat auch Auswirkungen auf den Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Beschäftigung mit den Patienten gestaltet sich deutlich intensiver und aufwändiger. Doch es ist nicht der eigentliche Umgang mit den kranken Menschen, der fordert. Den praktiziert das Personal tagtäglich. „Es sind die Umstände, die diese Erkrankung mit sich bringt“, sagt Simone Bereuter (44), Leiterin der Intensivpflege.

Eine Erschwernis bedeutet vor allem die Arbeit mit der Schutzausrüstung. „Schon das Anziehen gleicht jedes Mal einer Prozedur“, erzählt Bereuter. Dazu kommt dann noch die Hitze, die sich unter Mänteln, Masken und Hauben staut und teilweise bis zu fünf Stunden ausgehalten werden muss. „Es ist nicht einfach, aber wir geben täglich unser Bestes, indem wir unsere Patienten kompetent betreuen“, zollt Simone Bereuter ihrem Team, das Covid19 zusammengeschweißt habe, großen Respekt. 

Motivierende Erfolgserlebnisse

Anfangs habe ein gewisses Unbehagen geherrscht. „Die Situation in Italien gab uns zu denken.“ Inzwischen sind die Ängste der Erfahrung gewichen. Alle pflegerischen Interventionen gehen Hand in Hand. Was Simone Bereuter und ihr Team stets aufs Neue motiviert, sind die Erfolgserlebnisse, die ihr Einsatz bringt. Sie erzählt von einem Mann, der nach 32 Tagen von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt werden konnte.

An Sicherheit gewonnen

Oberärztin Christa Nocker (57) feiert heuer ihr 30-jähriges Dienstjubiläum. Sie ist Internistin, derzeit sind aber ihre Fähigkeiten als Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin gefragt. „Aufgrund der Bilder, die wir aus Italien kannten, haben wir uns auf eine ähnliche Katastrophe gefasst gemacht“, räumt Nocker ein. Auch die Neuartigkeit der Erkrankung sei eine gewisse Zeit belastend gewesen. Letztlich kam den Ärzte- und Pflegeteams jedoch die jahrelange Erfahrung mit schwierigen pulmologischen Patienten zugute. „Wir haben dann sehr rasch an Sicherheit im Umgang mit Covid19 gewonnen“, erklärt Christa Nocker. Auch mit der Pflege entwickelte sich schnell ein funktionierendes Miteinander. „Es ist für alle gut zu wissen, dass wir jedem einzelnen Patienten unsere volle Aufmerksamkeit und Sorgfalt zukommen lassen können“, betont die Medizinerin. Auch die Kommunikation mit den Familien der Patienten funktioniere trotz der schwierigen Situation erstaunlich gut.

Intensivmedizin LKH Hohenems
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