bregenz Die Entwicklung bei den Covid19-Infektionen in Vorarlberg ist weiterhin erfreulich. Die Zahlen steigen nur unwesentlich. Über das verlängerte Wochenende kamen trotz zahlreicher Testungen nur zwei Neuinfektionen dazu. Dafür wird die Liste der Genesenen immer länger. Diese nachhaltige und so schnell wohl nicht erwartete Abschwächung schafft auch Raum für Vermutungen. Kann es sein, dass das Coronavirus keine Wärme mag und sich im Sommer vielleicht verkrümelt? Diese Frage wird derzeit häufig gestellt und ebenso häufig diskutiert.
Leichtes Spiel
Gesundheitsexperte Armin Fidler winkt ab. Das Virus verhalte sich im Sommer nicht anders als im Winter, verweist er auf den Umstand, dass auch in Ländern mit hohen Temperaturen die Coronapandemie wütet. Seine Erklärung: „Dass es im Sommer weniger Infekte gibt, hat weniger mit dem Klima als vielmehr mit dem Verhalten der Menschen zu tun.“ Der Grund ist ein banaler. In der warmen Jahreszeit sind die Leute mehr im Freien, und auch die Luft ist dort besser. Im Winter dagegen halten sie sich vorwiegend in engen und Räumen mit trockener Heizungsluft auf. „Diese Trockenheit greift auch die Schleimhäute an und schwächt dadurch ihre Abwehrfunktion“, führt Fidler aus. Antikörper, die schädliche Viren abhalten sollen, können ihre Aufgabe nicht mehr wahrnehmen, die Viren haben leichtes Spiel.
Ähnlich äußerst sich Thomas Schulz, Leiter der Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Er kann sich vorstellen, dass Wärme und Sonnenlicht die Reproduktionszahl des Virus höchstens drückt, aber nur leicht.