Dieter Egger beklagt Unmenschlichkeit an der Grenze

Vorarlberg / 12.05.2020 • 18:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Dieter Egger beklagt Unmenschlichkeit an der Grenze
Dieter Egger fordert ein Öffnen der Grenze zur Schweiz und auch nach Österreich. Die Sperre sei nicht mehr zu rechtfertigen. VN/SAMS

Nach Erfahrungen am Muttertag: Stadtchef fordert Aufhebung der Grenzsperre.

Hohenems Dieter Egger (51, FPÖ), Bürgermeister von Hohenems, hat genug. Genug von der Grenzsperre zum benachbarten Diepoldsau. “Es gibt einfach keinen Grund mehr, diese sinnlose Grenzsperre aufrechtzuerhalten”, klagt der Chef der Grafenstadt.

Er sei gerade am Muttertag über mehrere unliebsame Erfahrungen an der Grenze unterrichtet worden, wo es zu nicht nachvollziehbaren Zurückweisungen auch von Menschen mit Angehörigen in Österreich gekommen sei. Unter anderem legt Egger das E-Mail eines in Basel lebenden Mannes vor, der mit seiner Familie (Frau und einjähriges Kind) die Schwiegermutter in Feldkirch besuchen wollte. Laut Angaben des Mannes habe sich die Schwiergermutter im Vorfeld über die Möglichkeit des Besuchs der Familie erkundigt und dabei grünes Licht bekommen. An der Grenze bei Diepoldsau wären dann wohl die Frau und das Kind nach Österreich gelassen worden, nicht jedoch der Mann. Worauf die Familie nach zweieinhalbstündiger Anreise wieder zurück nach Basel fuhr.

Unklarheit

“Solche und andere Vorkommnisse sind inakzeptabel”, schimpft Egger. Man solle die Geduld und das Verständnis der Menschen für die ursprünglich gesetzten Maßnahmen nicht überstrapazieren. “Die Situation ist jetzt eine andere, das gesundheitliche Argument zählt angesichts der vorliegenden Zahlen nicht mehr.” So gebe es für den Grenzübertritt auch Detailregelungen, die unklar seien. “Der Unmut auch in Hohenems wird größer. Das spüre ich täglich. Ich fordere das Aufsperren der Grenze, zumal auch der wirtschaftliche Schaden sonst immer größer wird.”

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