Mit Maske und Ein-Meter-Abstand rücken die Berge wieder näher

Bergbahnen starten ab diesem Freitag mit Einschränkungen in eine verspätete Sommersaison.
Dornbirn Ein eigener Maskenautomat, Spender mit Desinfektionsmittel und ein neu programmiertes Zutrittssystem, das nur 20 statt der üblichen 35 Personen in die Kabine Eintritt gewährt: Die Dornbirner Karrenseilbahn ist auf den Betriebsstart an diesem Freitag, 29. Mai, vorbereitet. „Die Verordnung ist noch gerade rechtzeitig gekommen“, erklärte Hannes Jochum, Sprecher der Seilbahnen bei einer Pressekonferenz bei der Talstation der Karrenseilbahn am Donnerstag.
Wie die VN vorab berichteten, stellt die Verordnung die Bergbahnen mit Massenverkehrsmitteln gleich. In den Seilbahnen gilt künftig ein Mindestabstand von einem Meter gegenüber Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben. Bei großem Gedränge oder beim Ein- und Aussteigen kann der Abstand auch kurzfristig kleiner ausfallen. Ebenso muss Mund-Nasen-Schutz während der Fahrt getragen werden. Beschilderungen informieren über die zulässige Steh- und Sitzordnung in der jeweiligen Bergbahn. Hinweisplakate erinnern die Gäste zusätzlich an die vorgeschriebenen Hygiene- und Verhaltensregeln.
Kapazitäten freiwillig reduziert
„Wir haben in Eigeninitiative die maximal zulässige Personenanzahl pro Seilbahnkabine um 40 Prozent reduziert, um die Gesundheit der Gäste und unserer Mitarbeiter gewährleisten zu können“, erklärte Herbert Kaufmann, Vorstand der Dornbirner Seilbahn AG. Auch die Bergbahnen im Brandnertal, wo Jochum Geschäftsführer ist, werden nur 36 statt 60 Personen transportieren. Kurze Wartezeiten für die Gäste schließen die Seilbahner nicht aus. Die Dornbirner möchten dem entgegenwirken, indem sie die Frequenz erhöhen. „Bisher ist die Karrenseilbahn alle 15 Minuten gefahren. Wir können uns aber der Nachfrage anpassen“, so Kaufmann.
Knapp zwölf Wochen nach dem vorzeitigen Ende Mitte März starten etwa 70 bis 80 Prozent der Vorarlberger Seilbahnen am Freitag in die Sommersaison. „Neben dem Karren sind das beispielsweise die Pfänderbahn, der Kristberg, Bezau und die Bergbahnen Brandnertal“, zählte Hannes Jochum auf. Höhergelegene Bahnen, wie Damüls-Mellau und am Arlberg, werden Mitte oder Ende Juni ihren Betrieb aufnehmen.
Trotz der erwarteten Umsatzeinbußen – die Bergbahnen Brandnertal haben ein Minus von 50 Prozent zum Vorjahr veranschlagt – blickt die Fachgruppe der Sommersaison positiv entgegen. „Wir hoffen, dass die Maßnahmen das Vertrauen in uns stärken und für unsere Gäste die Berggipfel wieder näherrücken“, sagte Michael Tagwerker, Geschäftsführer der Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg.