Bundesheer: Kritik aus Vorarlberg an Einsatzfähigkeit

Vorarlberg / 30.05.2020 • 20:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Bundesheer: Kritik aus Vorarlberg an Einsatzfähigkeit
APA

Im März habe ein Vorarlberger Unteroffizier massive Kritik an der Einsatzfähigkeit geäußert, wie “Gute Nacht Österreich” berichtete.

Bludesch Peter Klien widmete am Mittwochabend gute 15 Minuten dem Zustand des Bundesheeres, welches während der Covid19-Krise einen seiner bisher größten Einsätze startete. Ende März wurde erstmals in der Geschichte der zweiten Republik die Miliz teilmobilisiert. Gleichzeitig warnte ein Vorarlberger Unteroffizier seine Vorgesetzten, vor den Problemen der Armee.

“Die derzeitigen militärischen Umstände […] sind erschreckend”, zitiert Klien aus dem ihm exklusiv vorliegenden vierseitigen inoffiziellen Schreibens. “Wie man in so einer Situation in der Öffentlichkeit noch behaupten kann: ‘[…] unser Heer ist in Krisen einsatzfähig […]’, ist mir unverständlich und eine Lüge ins Gesciht der ganzen Bevölkerung.” Aus Reihen des Bundesheeres wird die Authentizität des Schriftstückes bestätigt. Dabei handle es sich um ein privates Schreiben des Soldaten außerhalb des Dienstweges.

Neu ist die Kritik nicht. Seit Jahren wird eine ausreichende Finanzierung der Streitkräfte gefordert. Der Interims-Verteidigungsminister Starlinger warnte noch im Sommer, dass man nicht einmal das Geld habe, um alle notwendigen Lkw vorführen lassen zu können. Und auch der neue Militärkommandant für Vorarlberg Gunther Hessel erklärte im VN-Interview vergangenen Montag, dass man kein Gerät für die Miliz habe. Dies reiche von Fahrzeugen bis Taschenlampen. Um die derzeit im Einsatz befindliche Milizkompanie mit Equipment ausstatten zu können, habe man es einer aktiven Kompanie entnehmen müssen.