Auch Spitalspatienten dürfen bald besucht werden

Weitere Lockerungen und Ausbau der Prävention gegen Coronagefahr im Land geplant.
Bregenz „Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten“: Vor und nach jeder Corona-Pressekonferenz ist seit Monaten derselbe Appell angesagt. Doch die Inhalte dazwischen transportieren mittlerweile viel erfreulichere Botschaften.
Die Lockerungen werden ab Donnerstag eine nächste Stufe erreichen und ab Montag, den 15. Juni, eine übernächste. Die Öffnung der Pflegeheime mit kommendem Donnerstag ist bereits bekannt, ab kommenden Montag gibt es eine Reihe von weiteren Schritten in Richtung Normalität:
- Die Maskenpflicht wird grundsätzlich aufgehoben. Es gibt sie dann nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gesundheitsbereich sowie Apotheken, bei Dienstleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (z.B. Friseur oder Gastronomie)
- Die Öffnungszeiten in der Gastronomie werden bis 1 Uhr verlängert.
- Die 4-Personen-pro-Tisch-Regel wird aufgehoben
- Die Öffnung der Grenzen ins benachbarte Ausland für Vorarlberger erfolgt.
- Es besteht die Möglichkeit des Besuchs von Patienten im Spital in begrenztem Ausmaß.
Gegen zweite Welle
Die Gesundheitsstrategie ordnet sich dem Ziel unter, eine zweite Welle möglichst zu verhindern. Auch wenn Landesrätin Martina Rüscher mit weiteren Infektionen und Clusterbildungen rechnet, soll nicht zuletzt durch die Ausweitung und Verbesserung der Testungen ein sofortiges Erkennen und Reagieren auf Erkrankungen möglich werden.
„Die Zahlen sind stabil“, durfte Rüscher trotzdem erfreut vermelden. Seit 1. Juni gibt es, Stand jetzt, acht zusätzliche Infektionen. Insgesamt sind es 909, 14 Personen sind derzeit erkrankt, eine Person im Krankenhaus.“
„Die Zahlen sind derzeit stabil. Aber es wird weitere Infektionen geben.“
Martina Rüscher, Gesundheitslandesrätin
Neue Testangebote
Künftig bietet sich auch vermehrt Personen ohne Symptome die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Unter www.vorarlberg.at/coronatest wurde ein Online-Zugang eingerichtet. Ein PCR-Test kostet 115 Euro inklusive Probenabnahme. Die Testkosten für Personen mit Symptomen oder vom Infektionsteam angeordnete Tests übernimmt weiterhin das Land Vorarlberg.
Zusätzlich zum PCR-Test bietet das Land seit Montag auch die Möglichkeit zu einem treffsicheren Antikörpertest, der Gewissheit über das Vorhandensein von Antikörpern im Blut zum Nachweis einer abgelaufenen Covid 19-Infektion schafft.
Bei den 24-Stunden-Betreuerinnen wurden seit Einführung einer Ersttestung bis 7. Juni 332 Tests durchgeführt. 211 Personen haben sich bereits ein zweites Mal testen lassen.
Hilfe für Tourismus
Sicherheitslandesrat Christian Gantner (39) freut sich über die Grenzöffnungen zu den Nachbarländern und geht davon aus, dass diese am 15. Juni auch für Vorarlberger ihre Grenzbalken wegräumen. Vor allem der Tourismus braucht Gäste aus Deuschland und der Schweiz. Für die heimische Branche werde laut Gantner 15 Millionen Euro als Unterstützung vom Land ausbezahlt. „Das ist das größte Hilfsprogramm, welches das Land für eine Branche je leistete“, sagt Gantner. „214 Anträge sind schon eingelangt, 1,18 Millionen Euro wurden bereits ausbezahlt.“ Gantner appelliert an die Vorarlberger, heuer im eigenen Land Urlaub zu machen. „Bei uns ist es sicher“, behauptet der Landesrat. Ein Beweis dafür: Flächendeckende Testungen in Tourismusbetrieben. Eine Pilotregion ist dabei das Montafon. Dort wurden seit 29. Mai 2020 117 Mitarbeiter von 21 Beherbergungsbetrieben einmal wöchentlich durch das Rote Kreuz auf Covid19 getestet.