Sulzberger Familie darf bleiben

Vorarlberg / 05.07.2020 • 20:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Sulzberger Familie darf bleiben
Am Tag der versuchten Abschiebung versammelten sich zahlreiche Sulzberger im Krankenhaus Bregenz bei der Mutter.

Rot-Weiß-Rot-Karte sichert der mittlerweile vierköpfigen Familie befristeten Aufenthalt.

Sulzberg Es ist ruhig geworden um jene Sulzberger Familie, deren versuchte Abschiebung 2018 Politik und Öffentlichkeit beschäftigte. Nun steht fest: Sie darf bleiben.

Die Aufregung war groß, als die abgelehnten Asylwerber an einem Sonntag im Oktober 2018 um fünf Uhr morgens in Sulzberg von der Polizei zur Abschiebung abgeholt werden sollten. Die schwangere Frau kollabierte und wurde ins Spital gebracht, ihr Mann musste in der Zwischenzeit mit dem dreijährigen Sohn nach Wien. Die iranisch-armenische Familie galt als bestens integriert.

Speziell die Trennung der Familie sorgte für Proteste. In Sulzberg stellten sich Bürger gegen die Abschiebung, auch der Bürgermeister ergriff Partei. Ein kleiner Protestmarsch schaffte es bis ins Büro des zuständigen Landesrats Christian Gantner (ÖVP), die Sonntagsdemonstrationen entstanden. Als Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einem VN-Interview die Schuld für das Vorgehen bei Vorarlberger Beamten in Feldkirch (im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl – also einer Bundesbehörde) suchte, herrschte auch Aufregung in der Politik. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) forderte, dass Länder humanitäres Bleiberecht aussprechen dürfen. Dann wäre so etwas nicht geschehen.

Politisch hat sich aus der Aufregung nichts ergeben, menschlich kommt es nun zu einem Happy End. Wie die “Neue” berichtet, hat die Familie die Rot-Weiß-Rot-Karte erhalten und darf vorerst offiziell für zwei Jahre bleiben.