Schlechte Masken-Disziplin in Öffis

Verkehrsverbund will Einhaltung schärfer kontrollieren.
feldkirch „Der Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Verkehrsmitteln ist noch immer für alle Fahrgäste verpflichtend.“ Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Vorarlberg, legt bei diesem Satz gehörig Nachdruck in die Stimme, und das nicht ohne Grund. Die Disziplin der Fahrgäste lässt nämlich immer mehr zu wünschen übrig, was sich auch in einer starken Zunahme von Beschwerden allein in den vergangenen zwei Wochen manifestierte, wie Hillbrand im VN-Gespräch bestätigte. Nun gibt es Überlegungen, das Personal aufzustocken, um die Kontrollen in Bussen und Zügen auszuweiten. Auch die Polizei, mit der schon einmal zusammengearbeitet wurde, soll in den Regionalzügen wieder mehr Präsenz zeigen. „Wir müssen die Sichtbarkeit erhöhen“, erklärt Christian Hillbrand.
Infokampagne angelaufen
„So lange es die Maskenpflicht in Supermärkten, Schulen und der Gastronomie gab, hatten wir auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln keine Schwierigkeiten damit“, berichtet der VVV-Geschäftsführer. Mit den sukzessiven Lockerungen in den genannten Bereichen zog allerdings auch in Bussen und Nahverkehrszügen der Schlendrian ein. „Dabei sollte die gegenseitige Rücksichtnahme eigentlich selbstverständlich sein“, merkt Christian Hillbrand an. Doch dem scheint nicht so, aber er weiß: „Wir müssen das Problem in den Griff bekommen.“ Das wird laut Hillbrand auf verschiedenen Ebenen versucht.
So soll etwa die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden. Eine Informationskampagne ist bereits angelaufen. Die Zug- und Mobilbegleiter sind ebenfalls bemüht, bezüglich Maskenpflicht entsprechend Aufklärungsarbeit zu betreiben. Für alle Busse gibt es derzeit aber nur zehn Mobilbegleiter. „Zu wenig“, weiß Hillbrand. Deshalb überlegt der Verkehrsverbund eine Personalaufstockung und ist bereit, dafür nochmals in die Kasse zu greifen. Was die Kontrolle der Maskenpflicht in den Regionalzügen betrifft, soll die Zusammenarbeit mit der Polizei neuerlich aufgegleist werden.
Die Nahverkehrszüge legen pro Jahr rund fünf Millionen Linienkilometer zurück. Die VVV-Busse bringen es auf 18 Millionen. In den vergangenen Wochen lag die Frequenz in den Bussen laut Hillbrand wieder bei etwa 80 Prozent.