Camper ersetzen die Geschäftsreisenden

Corona brachte massiven Einbruch für Dornbirner Hotellerie.
Dornbirn Der Camping-Urlaub floriert, in den noblen Beherbergungsbetrieben jedoch herrschte lange Zeit Flaute. Auch in Dornbirn, wo vor allem der Geschäftstourismus seit vielen Jahren für volle Hotels sorgt, hat die Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen, im positiven als auch im negativen Sinn.
Von Woche zu Woche besser läuft in vielen Ländern das Campinggeschäft. Ein Trend, der auch in Dornbirn deutlich spürbar ist. „Jetzt, nachdem aus den wichtigsten Kernmärkten die Anreise möglich ist, sind auch verstärkt Buchungen zu verzeichnen“, berichtet Karrenbahn-Chef und Leiter von Dornbirn-Tourismus, Herbert Kaufmann, zuständig für den neuen Campingplatz Enz, von einer erfreulichen Entwicklung im Camping-Tourismus. Für die Stadt, die rund drei Millionen Euro in die Modernisierung des Campingplatzes mit etwa 100 Stellplätzen investierte, eine gute Nachricht.
Hoffnungsträger Camping
Wie die neuesten Zahlen vermuten lassen, könnte die Hoffnung, dass auf dem neuen Vier-Sterne-Platz mehr Camper in Dornbirn am Eingang zum Rappenloch ihre Zelte aufstellen oder Wohnmobile und -wagen parken, in Erfüllung gehen. Bei der offiziellen Eröffnung vor einem Jahr wurde eine Verdoppelung der Nächtigungszahlen von bisher 6000 auf 12.000 prognostiziert. Die Rechnung könnte durchaus aufgehen, denn durch die Corona-Krise ist Urlaub unter freiem Himmel offenbar attraktiv geworden. Für Herbert Kaufmann ein sicheres Zeichen, dass „Camping Dornbirn“ gestärkt aus der Krise hervorgehen wird.
Äußerst negativ hat sich Corona hingegen auf die Hotellerie der größten Stadt des Landes ausgewirkt. Nur langsam geht es wieder aufwärts, stellt der Leiter von Dornbirn Tourismus fest: „Auch nach dem Lockdown und der Wiedereröffnung der Betriebe kommen die Buchungsanfragen nicht im gewohnten Ausmaß und kurzfristiger herein.“ Verschärft wird die Situation für die Hotelbetreiber durch die Reduzierung von Dienstreisen und die Streichung zahlreicher Seminare, Tagungen oder Kongresse. Besonders hart trifft die Vier-Sterne-Betriebe vor allem die Absage der Bregenzer Festspiele, die Jahr für Jahr über Wochen hinweg volle Häuser garantierten.
Viel Geschäftstourismus
In Dornbirn gibt es derzeit über 1100 Betten in der Vier-Sterne-Kategorie. Allein mit dem Bau eines neuen Hotels beim Bahnhof kommen über 70 Betten dazu. Rund 80 Prozent der Buchungen entfallen auf den Geschäftstourismus. ha
„Die Buchungsanfragen kommen nicht im gewohnten Ausmaß und kurzfristiger herein.“
