Brückenbauer zwischen Kulturen

Für Anton Mesotitsch (71) waren Lustenauer Vereine ein Herzensanliegen.
Lustenau Nach kurzer Krankheit verstarb am 6. Juli 2020 Anton (Tone) Mesotitsch mit 71 Jahren. Er war Obmann der Landsmannschaft der Kärntner und Steirer in Lustenau, Obmann des Eis- und Stockschützenvereins und Obmann des Pensionistenverbandes.
Tone war ein starker Mann mit einer bewundernswerten Lebensenergie. Er war gerne unter Menschen und baute Brücken zwischen den Kulturen – besonders zwischen seiner Heimat Kärnten und Vorarlberg. Genauso wichtig wie seine Verbundenheit zur Heimat aber waren für ihn sein Glaube und seine Familie.
Anton Mesotitsch wurde am 11. August 1949 in St. Jakob im Rosental im Bezirk Villach-Land geboren. Bereits im Alter von drei Jahren verlor er seine Mutter und auch die folgende Trennung von seinen Geschwistern machte ihm schwer zu schaffen. Er ließ sich aber nicht unterkriegen und absolvierte erfolgreich eine Kellnerlehre. Dann packte ihn die Reiselust. Im Jahre 1966 trat er seine erste Auslandsstelle in Genf an. Nach einem einjährigen Aufenthalt wechselte er wieder nach Österreich, wo er in namhaften Hotels seine Kenntnisse erweiterte. In den Jahren 1970 bis 1973 arbeitete er in Südafrika und von 1973 bis 1976 war er in verschiedenen Wienerwald-Filialen in Deutschland tätig. In dieser Zeit wurde sein Sohn Anton geboren. Irgendwann beschloss er für sich, im nächsten Arbeitsort zu bleiben und das war Bregenz. In der Landeshauptstadt leitete er zuerst die Wienerwald-Filiale, später dann die Altdeutsche Stube.
Im Jahre 1984 schloss er den Bund fürs Leben. Das bedeutete für ihn nicht nur eine Frau, sondern auch drei Kinder: Manuela, Hans-Jürgen und Gerhard – also eine ganze Familie, die er herzlich aufgenommen hat.
Nach der Schließung der Altdeutschen Stube in Bregenz leitete er kurze Zeit bis zu deren Ende die Altdeutsche Stube in Dornbirn. Nun stand er vor einer neuen Herausforderung und er wurde vom Gastwirt zum Fabriksarbeiter bei der Firma Rezi in Lustenau, die spezielle Reinigungsprodukte herstellt. Er arbeitete akribisch an seinem Erfolg, stieg zum Produktionsleiter auf und blieb bis zu seiner Pensionierung in dieser Funktion.
Anschließend hatte er Zeit für seine Herzensangelegenheiten: Die Vereine und dort ganz besonders die Kärntner und Steirer in Lustenau, und die Eisstockschützen. Sport war schon immer sein Wegbegleiter. Nach der Auflösung der „Rossbacher“-Kegelgruppe zog es ihn wieder vermehrt zum Stockschießen. Kegeln in der Seniorengruppe war im ebenfalls sehr wichtig.
Als Obmann in den Vereinen konnte er seine organisatorischen Stärken voll zur Geltung bringen. „Gelungen“ war für Anton Mesotitsch eine Sache erst, wenn sie allen gefiel, doch immer hatte er für das nächste Mal Verbesserungen im Auge.
Für seine Familie hatte er immer ein offenes Ohr. Allen Enkelkindern, vor allem Philipp und Adrian, war er ein besonderer Opa. Er liebte Familienfeste. Ob Ostern, Weihnachten, Geburtstage oder einfach nur das Beisammensein. Für Tone waren das immer besondere Ereignisse, die er genoss. Wenn er sich Zeit nahm, dann holte er sich ein Buch, um wieder ein bisschen mehr über fremde Völker, Kontinente und deren Geschichte zu erfahren.
Er hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird.