Steiniger Weg zur Energieautonomie

Vorarlberg / 21.07.2020 • 18:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Vorarlberger Landesregierung baut bei der Energieautonomie auf die Wasserkraft.<span class="copyright"> VN/SchwaLD</span>
Die Vorarlberger Landesregierung baut bei der Energieautonomie auf die Wasserkraft. VN/SchwaLD

Ziele sind aber erreichbar, sagt eine Studie der FH.

Bregenz In Vorarlberg wird kräftig gebaut. Zwischen 2005 und 2018 nahm die Wohnfläche im Land von 17,8 auf 20,7 Millionen Quadratmeter um 16 Prozent zu. Die Zahl der Einwohner stieg in diesem Zeitraum von 361.000 auf 393.000. Besonders begehrt sind Autos. 2018 waren auf Vorarlbergs Straßen 213.000 Autos zugelassen, das sind 45.000 mehr, also 26,5 Prozent. Und erst die Wirtschaft! Das Bruttoregionalprodukt nahm um 64,3 Prozent zu. Kurzum: Alles wächst. Gleichzeitig soll der CO2-Verbrauch bis 2030 um 40 Prozent sinken und Vorarlberg bis 2050 energieautonom dastehen. Passt das zusammen? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Fachhochschule im Rahmen einer Szenarienbetrachtung 2030. Antwort: Ja, es ist machbar. Allerdings muss dafür einiges getan werden, wie der aktuelle Monitoringbericht zur Energieautonomie zeigt.

Laut Plan hätte Vorarlberg den Endenergieverbrauch von 2005 bis 2018 insgesamt um 13,1 Prozent reduzieren sollen. Er ist allerdings um 2,7 Prozent gewachsen. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) spricht im Hinblick auf die gestiegenen Zahlen bei Bevölkerung, Autos, Wirtschaft und Wohnfläche dennoch von einem guten Wert.

Die großen Energieverbraucher sind die Gebäudewärme (40 Prozent), Industrie und Gewerbe (27 Prozent) und die Mobilität (24 Prozent). Vor allem der Mobilitätsbereich weicht um 37,2 Prozent vom Zielwert ab, gefolgt von Industrie und Gewerbe mit einer Zielabweichung von 25,7 Prozent. Den CO2-Verbrauch hätte man in Vorarlberg im Zeitraum zwischen 2005 und 2018 um 16 Prozent senken sollen. Geworden sind es 5,5 Prozent weniger. Die größte Abweichung gibt es beim Strom für Gebäude, der CO2-Ausstoß in diesem Bereich liegt 58 Prozent über dem Zielwert.

Um das Ziel zu erreichen, baut Landesrat Johannes Rauch (Grüne) auf den öffentlichen Verkehr: 2030 sollen 16 Prozent der Wege mit Bus und Bahn, 21 Prozent mit dem Fahrrad und 18 Prozent zu Fuß absolviert werden. Außerdem sollen erneuerbare Energieträger rascher ausgebaut und mehr Gebäude saniert werden. Setzt die Landesregierung alles um, was sie sich vornimmt, könnten die Ziele erreicht werden, betont Markus Preißinger von der FH.

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