Strafe bei fehlender Maske im Bus: Unterwegs mit den Kontrolleurinnen

Vorarlberg / 01.08.2020 • 17:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
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Helga Grabherr hat die Fahrgäste im Blick. FOTOS:VN/Sams (Bericht), Rauch (Umfrage)

Seit diesem Wochenende drohen Geldstrafen, wenn man ohne Maske unterwegs ist. Wir begleiten zwei Kontrolleurinnen.

Hohenems Die Bustür öffnet sich, eine Frau steigt ein. Sie trägt die Maske nur über den Mund. “Ziehen Sie bitte die Maske korrekt an”, fordert Alexandra Hennig (49). Der Aufforderung der Kontrolleurin wird sofort Folge geleistet, nun ist auch die Nase bedeckt.

Seit diesem Samstag droht jedem, der ohne Mund-Nasen-Schutz (MNS) in den öffentlichen Verkehrsmitteln angetroffen wird, eine Strafe von 40 Euro. Hennig und Helga Grabherr (59) sorgen am Samstagvormittag im Unterland, dass die Regeln eingehalten werden. Währenddessen füllt sich der Landbus von Hohenems nach Dornbirn. Bei dieser Fahrt ist das Durchsetzen der MNS-Pflicht problemlos. Jeder Fahrgast hat eine dabei, zieht sie entweder noch an der Haltestelle oder spätestens unter der Tür an. Dem ein oder anderen merkt man an, dass ihm die Maske unangenehm ist. Doch unter dem strengen Blick der beiden Frauen bleibt jede Maske an ihrem Ort.

Ihr Dienst begann an diesem Tag um 9 Uhr, nun ist es Mittag. Bereits einen Fahrgast ohne Mund-Nasen-Schutz hatten sie auf der Herfahrt, bevor wir zu ihnen stießen. Er durfte den Bus bei der nächsten Station verlassen, seinen Unmut machte er durch ausfällige Äußerungen Luft. Insgesamt habe sich die Maskenmoral jedoch stark gebessert, seit in den Supermärkten wieder Maskenpflicht herrscht. “Vor zwei Wochen war es sehr viel schwieriger”, bestätigt Hennig. Nun habe man nur noch mit dem echten Maskenverweigerern zu schaffen. “Jetzt ist es ein, zweimal am Tag, dass wir mit Fahrgästen diskutieren muss”, schätzt die Götznerin. Davor war es gut zwanzigmal am Tag. Die Strafe sei hier jedoch der letzte Schritt, man appelliere an die Vernunft der Fahrgäste.

Dies sind die beiden Kontrolleurinnen jedoch gewohnt, schließlich seien die Fahrgäste auch nicht begeistert, wenn sie beim Schwarzfahren erwischt werden. Wenn man dies nicht aushalte, habe man den falschen Beruf, ist Hennig abgeklärt, ist sie doch schon seit acht Jahren Kontrolleurin beim Verkehrsverbund Vorarlberg. Man habe hier auch so manch andere Diskussion, die auch lustiger verlaufe: Letzte Woche habe sie einen älteren Mensch im stehenden Bus darauf hingewiesen, dass er eine Maske brauche. “Dann meinte er: ‘Brauch ich ja nicht, der Bus fährt ja noch nicht'” Auf den Hinweis, dass er sich dennoch in einem geschlossenen Raum befinde, habe er mit den Worten “Nein nein, Fräulein, die Tür ist ja noch offen”, sich mit Humor herauszureden probiert. “Wir haben es schon lustig, alles halb so schlimm”, nimmt Hennig ihren Beruf gelassen. In Dornbirn ist Endstation, Zeit den Bus zu wechseln.

Das sagen die Fahrgäste

Adam Dozsa
Adam Dozsa

“Ich finde es in Ordnung, dass in den öffentlichen Verkehrsmittel eine Maskenpflicht herrscht und nun auch gestraft wird. Eigentlich finde ich es sogar eher lustig, so ist man immer inkognito unterwegs. Auch die Strafhöhe von 40 Euro finde ich vertretbar.” Adam Dozsa, 30, Hohenems

Santina Fiorino
Santina Fiorino

“Ich finde es gut. Es ist nun mal das Gesetz, man sollte sich einfach daran halten. Dass in den Öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht ist und dass es kontrolliert wird, finde ich schon gut. Ich merke auch oft, dass sich andere Passagiere nicht daran halten.”. Santina Fiorino, 18, Kennelbach

Mostafa Alrawi
Mostafa Alrawi

“Die Maskenpflicht ist ok, der Mund-Nasen-Schutz stört mich aber schon beim Atmen. Es ist schon richtig, dass gestraft wird, es gibt genug die ihn nicht tragen wollen.” Mostafa Alrawi, 22 Mäder

Mahamed Ali Daahir
Mahamed Ali Daahir

“Es passt, dass es die Maskenpflicht gibt und dass es auch gestraft wird. Ich finde, es halten sich schon viele Leute an die Regeln.” Mahamed Ali Daahir, 19, Hohenems

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