Was zum Riss von Stromleitung in Göfis führte

Vorarlberg / 04.08.2020 • 15:50 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Was zum Riss von Stromleitung in Göfis führte
Sichtlich benommene Tennisplatzbesucher wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. HOFMEISTER

Unachtsamkeit war Ursache für „Beinahe-Katastrophe“ beim Tennisclub.

Göfis Am Samstag, den 20. Juni 2020, kam es im Bereich des Tennisplatzes von Göfis in Vorarlberg zu einem Seilriss an einer Hochspannungsleitung der ÖBB-Infrastruktur AG (die VN berichteten). Die Seile fielen auf den Platz, der gerade mit mehreren Spielern besetzt war. Es kam zu Funkenflug. Doch die Tennisspieler reagierten besonnen, es kam es zu keinen Verletzungen.

Thermische Einflüsse

Nach einer sorgfältigen Überprüfung des schadhaften Seiles durch unabhängige Experten kann nun das Ergebnis präsentiert werden: Die Überprüfung hat demnach ergeben, dass der Abriss des Leiterseils auf thermische Einflüsse zurückzuführen ist. Das Seil ist durch hohe Wärmeeinwirkung, ausgehend von einem sich in unmittelbarer Nähe der Bruchstelle befindlichen Leitungsverbinders, gerissen.

Was zum Riss von Stromleitung in Göfis führte
Die Riss-Stelle: Seilenden waren bei einer Montage vor Jahren nicht richtig gesäubert worden.

Grund dafür war ein Fehler, der vor mehr als zehn Jahren bei der Montage dieses Leitungsverbinders passiert sein muss: Die Seilenden im Verbindungsbereich wurde dabei vermutlich nicht gründlich genug gesäubert, sodass es mit der Zeit zu einer starkem Erwärmung und damit zu einem Verlust der Festigkeit der Drähte kam.

Kein Systemversagen

Damit ist auch klargestellt, dass es sich bei dem Unglück um kein Systemversagen handelte, sondern um ein Einzelereignis – eine Unachtsamkeit bei der Montage, welche die ÖBB sehr bedauern. Natürlich wurden bereits geeignete Maßnahmen gesetzt, die eine Wiederholung des Fehlers verhindern. Vorsorgliche Thermografiemessungen an weiteren Verbindungsstellen des betroffenen Leitungsabschnittes haben bis jetzt keinerlei Auffälligkeiten gezeigt.

Dennoch wurde nicht nur das betroffene Seil, sondern alle Stromseile, welche über das Tennisplatzgelände führen, auf einer Länge von rund 400 Metern getauscht. Die durch den Seilriss entstandenen Schäden an der Tennisanlage und bei Gegenständen der Tennisspieler werden derzeit von den ÖBB unbürokratisch ersetzt.

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