Wegen Covid Pflegepersonal im LKH Bregenz abgesondert

Vorarlberg / 11.08.2020 • 18:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wegen Covid Pflegepersonal im LKH Bregenz abgesondert
Am LKH Bregenz sorgte ein Covid-Fall für einschneidende Maßnahmen. VN/STEURER

Grund war ein positiv getesteter Patient.

Bregenz Eine Person, die sich wegen Nierenversagens am Landeskrankenhaus Bregenz aufhielt, wurde positiv auf das Coronavirus getestet und daraufhin ein Teil des Pflegepersonals sofort abgesondert, meldete die Landessanitätsdirektion am späten Dienstagnachmittag. Corona beschäftigt auch Ex-Landesrat Christian Bernhard. Im November 2019 kehrte Bernhard (56) der Politik den Rücken. Sieben Jahre war er für die Bereiche Gesundheit und Behindertenhilfe zuständig, danach wechselte er als Sachverständiger zurück in die Landessanitätsdirektion. Um seine Person ist es zwar ruhiger geworden, nicht aber was die Arbeit betrifft. Im Gegenteil: Wie viele andere steckt auch Bernhard beruflich mitten in der Coronakrise. Aktuell brachte er das Sicherheitskonzept für die Dornbirner Herbstmesse auf Schiene. Sechs Stunden dauerten die letzten Verhandlungen dazu, jetzt ist er überzeugt: „Das wird die sicherste Messe überhaupt.“

Viele Telefonate mit Italien

Noch umfangreicher gestaltet sich eine Aufgabe, die er von der Internationalen Bodensee-Konferenz übertragen bekam. Um covidbedingte Grenzschließungen im Nahbereich künftig zu verhindern, soll ein entsprechender Plan her. Bis Herbst will Bernhard „so viel Munition im Köcher haben“, dass ausschließlich auf regionaler Ebene gehandelt werden kann.

Das Büro ist kleiner, die äußere Erscheinung legerer und lockerer. Es ist Christian Bernhard anzusehen, dass es sich als Ex-Politiker deutlich zwangloser arbeitet, erst recht in Zeiten wie diesen. Parteipolitisches Geplänkel ist weitgehend in den Hintergrund getreten. „Es war für alle eine völlig neue Situation“, erzählt Bernhard. Vor allem das Hochfahren von Institutionen wie der Gesundheitshotline 1450 oder die Einrichtung eines Infektionsteams hätten sich als herausfordernd erwiesen. Außerdem fungierte er als Ansprechpartner für die niedergelassenen Ärzte, bei denen die Verunsicherung besonders groß war. “Ich hatte so viele persönliche Kontakte wie die vergangenen sieben Jahre nicht mehr”, merkt Christian Bernhard an. Auch mit Kollegen in Italien telefonierte er stundenlang. “Wir wollten wissen, worauf wir uns einstellen müssen.” Schließlich ging es auch noch darum, Informationen und Maßnahmen abzustimmen, zu koordinieren und durchlässig zu gestalten. Im Rückblick bekräftigt Bernhard: “Was da gemacht wurde, war hochvernünftig.”

Sinnvolle Maskenpflicht

Eine zweite Welle in der Form, dass das Gesundheitssystem kollabieren würde, fürchtet Christian Bernhard nicht, aber: “Wir werden mit immer wiederkehrenden Fällen leben müssen.” Die Maskenpflicht nennt er sinnvoll, und besonders dort wichtig, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Es sei auch eine Wertschätzung anderen Menschen gegenüber. Demos gegen Covid-Maßnahmen bezeichnet er als entbehrlich. Er habe zwar Verständnis, dass den Leuten die Situation auf die Nerven gehe und viele zurück in ein normales Leben möchten, doch das spiele nicht nach Wunsch. “Jetzt sind Solidarität und ein langer Atem gefragt, um die Krise durchzustehen.”