“Corona-Ampel leuchtet derzeit in allen Landesbezirken grün”

Vorarlberg / 25.08.2020 • 22:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Auch die Pathologie am LKH Feldkirch soll personell verstärkt werden. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Auch die Pathologie am LKH Feldkirch soll personell verstärkt werden. VN/Steurer

Land stockt zur Bewältigung der Coronasituation personelle Ressourcen für den Herbst auf.

Bregenz Über den Sommer hat die Landesregierung die Vorbereitungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise intensiv vorangetrieben. Jetzt gehen die Vorarbeiten für den Herbst in ihre Endphase. Dies betonten Landeshauptmann Markus Wallner (VP) sowie Gesundheitsrätin Martina Rüscher und Sicherheitslandesrat Christian Gantner nach der Regierungssitzung am Dienstag. Für Wallner hat sich Vorarlberg in der Coronakrise im Vergleich zu größenmäßig vergleichbaren Ländern wie beispielsweise Südtirol gut geschlagen. Das werde auch bei einem Blick auf die Werte der probeweise im Hintergrund laufende Corona-Ampel im Land deutlich. „Der Probebetrieb läuft seit Montag, derzeit leuchten alle Landesbezirke grün. Das ist aus meiner Sicht eine positive Nachricht, derzeit ist die Lage beherrschbar.“

Wir haben uns im Land bisher gut geschlagen und die Kurve richtig genommen.

Markus Wallner, Landeshauptmann

Arbeitsmarkt als Herausforderung

Vorarlberg sei im Hinblick auf die wirtschaftlichen Dellen durch Corona besser als ursprünglich befürchtet durchgekommen. „Wir haben die Kurve früh genug richtig genommen“, betont Wallner im VN-Gespräch, zeigt sich freilich erschüttert über jene 20 Menschen, die hierzulande an den Folgen von Covid-19 bisher verstorben sind. „Dass die Folgen der Pandemie große Löcher in viele Kassen gerissen haben, ist uns allerdings schmerzhaft bewusst.“ Laut Wallner gibt es glücklicherweise bereits wieder „beruhigende Signale“ aus Bereichen wie Bau und Gewerbe. Auch der Tourismus entwickle sich besser als erwartet, meint Wallner mit Blick auf aktuelle Zahlen im Montafon: „Wenn im September und Oktober nicht Unvorhergesehenes passiert, wird es eine gute Bilanz geben.“

Als größte Herausforderung im Herbst werde sich der Arbeitsmarkt entpuppen, befürchtet Wallner, und stellt ein Lehrlingspaket in Aussicht.

Verfünffachung der Ressourcen

Vorarlberg rüste sich für den Herbst. „Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem sich unter Wahrung aller Sicherheitsvorkehrungen ein möglichst hohes Maß an Normalität erreichen lässt“, verdeutlichte Wallner die Zielsetzung.

Ab September sollten in Vorarlberg 600 Probeabnahmen pro Tag möglich sein.

Martina Rüscher, Landesrätin

Um auf die großen Herausforderungen vorbereitet zu sein, werden das Infektionsteam, die Pathologie am LKH Feldkirch sowie die Probenabnahmeteams des Roten Kreuzes personell verstärkt. Ab September sollen bis zu 600 Probeabnahmen pro Tag möglich sein, fügte Rüscher hinzu. Für Screening-Tests habe sie nun auch das Pooling-Verfahren freigegeben, was eine Verfünffachung der Ressourcen bedeute. Rüscher wies darauf hin, dass das für den Gesundheitsbereich angelegte Krisenlager so gut befüllt sei, dass der Vorrat auch ohne Nachschub für mindestens drei Monate ausreiche.

Reiserückkehrer-Problem

Im Hinblick auf Auslandsreisen sagte Rüscher, dass von 139 seit 1. Juli registrierten Neuinfektionen 55 bei Reiserückkehrern festgestellt wurden. 40 weitere Fälle würden Kontaktpersonen dieser Infizierten betreffen. 95 der 139 Fälle, also mehr als zwei Drittel, würden damit im Zusammenhang mit Reiserückkehrern stehen.

Die Landesregierung appelliere, nur bei absoluter Notwendigkeit in Risikogebiete zu reisen. „Wer nach einem Urlaub im Ausland zurückkehrt, soll sich testen lassen“, so Rüscher.