“Sollte den Lehrern folgen, sonst muss ich nachsitzen”
Lea Werle steht kurz vor der Einschulung. Sie möchte eine Luftakrobatin und eine Spitzen-Eisläuferin und -Reiterin werden.
St. Gallenkirch Lea Werle hüpft voller Enthusiasmus auf dem Trampolin. Ihre Eltern Patrizia (45) und Markus (45) schauen ihrer Tochter lächelnd zu. Als die Sechsjährige einen Salto schlägt, applaudieren Mama und Papa. Lea ist ein sehr bewegungsfreudiges Kind. Obwohl sie erst sechs Jahre alt ist, kann sie schon sehr gut Skifahren. Das Mädchen macht aber auch auf dem Eis eine gute Figur. „Im März hat sie die Kür gewonnen, einen Tag später das Vereinsskirennen“, zeigen die Eltern auf, dass ihr Kind eine Sportskanone ist.
Am wohlsten fühlt sich ihre Tochter auf dem Eis und auf Pferden. „Ich will die beste Eisläuferin und die beste Reiterin werden“, weiß Lea bereits ganz genau, was sie erreichen möchte. Sie hat auch schon einen konkreten Berufswunsch. „Wenn ich groß bin, möchte ich Luftakrobatin werden, aber auch jeden Tag aufs Eis gehen.“
Freundin “bestochen”
Lea glaubt zu wissen, wie sie ihre Träume verwirklichen kann. „Ich möchte die Sporthauptschule in Nüziders besuchen.“ Mutter Patrizia weiß, dass es Lea damit ernst ist. „Im Kindergarten hat sie ihrer Freundin Mathilda ein Freundschaftskettchen geschenkt. Vorher musste diese Lea aber versprechen, dass sie mit ihr die Sporthauptschule besucht.“
Lea kann ihren ersten Schultag kaum erwarten. „Am liebsten wäre es mir, wenn die Schule schon morgen beginnen würde. Dann bekäme ich die schöne Schultüte schon morgen.“ Das Mädchen freut sich aus vielerlei Gründen auf den Schulbeginn. „In der Schule sehe ich meine Freunde aus dem Kindergarten wieder.“ Außerdem ist Lea ganz wild aufs Lesenlernen. „Dann kann ich endlich Abenteuerbücher lesen.“
“Ich muss in der Schule nicht die Beste sein, aber die Klasse wiederholen will ich auch nicht.”
Lea, angehende Erstklässlerin
Die angehende ABC-Schützin hofft, „dass Frau Willi und Frau Stemer uns zu guten Schülern machen. Ich muss nicht die Beste sein. Aber die Klasse wiederholen will ich auch nicht.” Lea möchte dem Unterricht gut folgen können. Deshalb will sie im Klassenzimmer ganz vorne sitzen, „am liebsten in der ersten Schulbank. Dann sieht man die Lehrerin und das, was sie an die Tafel schreibt.”
Das bewegungsfreudige Mädchen weiß, was man von ihm in der Schule erwartet. „Ich muss aufpassen und stillsitzen. Am Anfang ist das sicher schwer. Aber das werde ich schon noch lernen“, sieht die Kleine darin keine Hürde. Ihr ist auch klar, dass sie folgsam sein muss. „Ich sollte den Lehrerinnen folgen. Sonst muss ich nachsitzen.“ Lea gibt zu, dass es ihr manchmal schwerfällt zu gehorchen. „Ich folge meinen Eltern nicht immer. Aber bei ihnen muss ich auch nicht nachsitzen“, sagt die aufgeweckte Schulanfängerin und macht sich bereit für den nächsten Salto. Dieses Mal landet sie nicht auf dem Po, sondern auf den Füßen.