Begegnungsstätte Gmeiner Huus

Vorarlberg / 05.10.2020 • 09:51 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gmeiner Huus Ludesch: Hausherrin Herta Küng (r.) führt Besucher durch das Gebäude. <span class="copyright">Hechenberger</span>
Gmeiner Huus Ludesch: Hausherrin Herta Küng (r.) führt Besucher durch das Gebäude. Hechenberger

200 Jahre altes Haus in Ludesch als Ort der Erinnerung.

ludesch Das Gmeiner Huus in der Ludescher Dorfstraße soll zu einer „Begegnungsstätte lebendiger Vergangenheit“ werden. Ende Juli wurde das Museumsprojekt offiziell gestartet.

Wertvolles Erbe

Als Othmar Gmeiner vor vier Jahren verstarb, vermachte er sein mehr als 200 Jahre altes Haus und eine umfangreiche Sammlung an Werkzeug und Alltagsgegenständen aus vergangenen Zeiten der Gemeinde Ludesch. Er wollte damit sicherstellen, dass sein kleines Privatmuseum erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Mit dem Einzug von Hertha Küng alias Geschichtenerzählerin Hertha Glück vor zwei Jahren wurde ein erster Schritt gesetzt. Die Mieterin führt Interessierte auf Anfrage ins Dachgeschoss und in den ehemaligen Heustadel, wo Othmar Gmeiner seine Schätze einst untergebracht hatte. Doch langfristig soll das Museum von den Wohnräumen abgetrennt und von außen zugänglich werden.

Ideensammlung vor Ort

Bei einer ersten Zusammenkunft der installierten Arbeitsgruppe inspizierten Architekt DI Reinhold Hammerer, der Leiter des Dienstleistungszentrums Blumenegg, Baumeister Roland Köfler und Museumsmacher Peter Neudert von Impuls Design eingehend die baulichen Voraussetzungen. Außerdem brachten Grafikerin Magdalena Türtscher, Vizebürgermeister Hartwig Töpfer, die zuständige Gemeinderätin Heike Hartmann, Volkskundlerin Franziska Völlner, Gemeindearchivar Wilfried Ammann, Gemeindevertreter Manfred Steger, DLZ-Mitarbeiterin Sandra Burtscher sowie Hertha Glück und Gerhard Vylet Ideen ein.

Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe waren sich dabei einig, dass das Gmeiner Huus langfristig zur „Begegnungsstätte der lebendigen Vergangenheit“ werden soll. Othmar Gmeiners Sammlung soll nicht im Haus verstauben, sondern Interessierten mit innovativen Mitteln und einem modernen Museumskonzept nahegebracht werden.

Konzept soll folgen

Die Ludescher sollen in diesen Prozess eng eingebunden werden. In kleineren Gruppen wird nun am Konzept gefeilt, umgesetzt wird es mit Unterstützung aus dem LEADER-Fonds der EU im Laufe der nächsten Monate.

Ein Großteil der Ausstellungsstücke wurde bereits digital erfasst. „Es sind insgesamt rund tausend Gegenstände“, berichtet Hertha Glück. Sie unterstützte im Sommer die vier Studentinnen, welche im Auftrag des Vereins Kulturgutsammlung Walgau drei Wochen lang Stück für Stück fotografiert und im digitalen Archiv erfassten. Dieser Prozess läuft bereits seit mehreren Jahren, 2021 werden die letzten 28 Stücke – durchwegs große Maschinen – wissenschaftlich aufgearbeitet.

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