Jonathan Denz hat seine Erfüllung im Zivildienst gefunden

Der 22-jährige Harder wurde wegen seines Engagements zum „Zivildiener des Jahres“ für Vorarlberg ausgezeichnet.
Hard, wien „Zugegeben, ich bin nicht der Mensch, der gerne im Rampenlicht steht, aber diese Auszeichnung macht mich schon ein bisschen stolz“, gibt sich Jonathan Denz aus Hard bescheiden. Der 22-Jährige, der seinen Zivildienst im „Wohnhaus Hard der Lebenshilfe Vorarlberg“ absolvierte und sich mit großem Engagement für Menschen mit Behinderungen einsetzte, wurde beim Wettbewerb „Zivildiener des Jahres 2019“ zum Landessieger für Vorarlberg gekürt. Bundesministerin Elisabeth Köstinger lud bei der Preisverleihung die besten Zivildiener Österreichs ins Museum für angewandte Kunst nach Wien ein. Aus rund 100 Einsendungen wählte die Jury schließlich die Landessieger. Köstinger lobte den Vorarlberger vor allem für sein besonderes Gespür und Feingefühl für Menschen und ihre besonderen Bedürfnisse. „Ja, man kann sogar sagen, er hatte einen ‚magischen Zugang‘ zu den Menschen. Mit viel Geduld und Freude hat er sie bei ihren Aufgaben und Trainings unterstützt“, hieß es in der Laudatio.
Schon alleine die Nominierung hat den Harder riesig gefreut. „Damit hätte ich nicht gerechnet. Dass ich dann auch noch die Auszeichnung erhalte, war das Tüpfchelchen auf dem i“, freut sich Jonathan, der bei der Preisverleihung von seiner Familie sowie Wohnhaus-Leiter Walter Küng begleitet wurde. Seine Arbeit bei der Lebenshilfe betrachtete der junge Vorarlberger jedoch immer als selbstverständlich.
„Glücklicher Zufall“
Zum Zivildienst im Wohnhaus Hard der Lebenshilfe kam Jonathan Denz durch Zufall. „Nach der Matura war ich zu spät dran, einen Zivildienst zu finden, der sich zeitlich mit dem Studienbeginn in Wien ausgegangen wäre“, erzählt er. 2018 zog der 22-jährige Bücherfan nach Wien, um dort ein Studium der Kunstgeschichte zu beginnen. „Wenig später wurde ich zum Zivildienst zugewiesen. Durch die Zuweisung des Ministeriums hatte ich das Glück, dass ich eine Stelle gefunden habe, die voll und ganz perfekt für mich war. Das war ein sehr glücklicher Zufall“, betont Jonathan.
Abwechslungsreiche Aufgabe
Der Vorarlberger schätzte am Zivildienst in Hard vor allem die abwechslungsreichen Aufgabengebiete. Neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Putzen, Wäsche waschen und Kochen, standen auch Freizeitbeschäftigungen mit den Bewohnern auf dem Programm. „Das Schöne an der Aufgabe war es, dass man viel über sich selbst, aber auch die Bewohner lernt. Es war schön zu sehen, wie sie sich an ganz kleinen Dingen erfreuen. Das hat mir sehr viel zurückgegeben und hat mich erfüllt.“ Auch der Zusammenhalt im Wohnheim gefiel dem Studenten besonders gut: „Die Atmosphäre und die Stimmung im Wohnheim war sehr kollegial und angenehm. Ich habe mich schnell eingelebt und mich im Team rundum wohlgefühlt.“
Obwohl sich Jonathan Denz inzwischen voll und ganz auf sein Studium der Kunstgeschichte konzentriert, möchte er sich für die Zukunft alle Türen offenhalten. „Ich habe gemerkt, wie mich die Arbeit im sozialen Bereich erfüllt. Ich habe einfach viele Interessen. Vielleicht werde ich irgendwann auch noch ein zweites Studium beginnen. Wir werden sehen, wohin mich die Zukunft führen wird.“
Jonathan Denz
leistete seinen Zivildienst im „Wohnhaus Hard der Lebenshilfe Vorarlberg“ und wurde als Zivildiener des Jahres für Vorarlberg auszeichnet
Geboren 24. Juli 1998, Hall in Tirol
Wohnort Wien, Hard
Laufbahn Volksschule Hard, Bundesgymnasium Gallus in Bregenz, derzeit Studium der Kunstgeschichte in Wien
Hobbys Lesen, Kunst, Architektur, Freunde treffen