Verein der Oberösterreicher hat erstmals eine Obfrau

Vorarlberg / 09.10.2020 • 16:49 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Vorstand der Oberösterreicher (von links): Rudi Öller, Werner Kaplaner, Cilli Wieser, Willi Kaar, Doris Feichtinger, Alt-Obmann Hans Kallinger und Sieglinde Bernegger.<span class="copyright"> hapf </span>
Der Vorstand der Oberösterreicher (von links): Rudi Öller, Werner Kaplaner, Cilli Wieser, Willi Kaar, Doris Feichtinger, Alt-Obmann Hans Kallinger und Sieglinde Bernegger. hapf

Hans Kallinger verabschiedet sich und wird Ehrenobmann.

Bregenz Gerne wären Dutzende mehr erschienen, coronabedingt konnten jedoch nur 50 angemeldete Mitglieder an der Jahreshauptversammlung der Oberösterreicher in Vorarlberg im „Lamm“ teilnehmen. Feierlich und auch ein wenig wehmütig nahm der Verein von seinem Langzeitobmann Hans Kallinger Abschied und wählte mit Cilli Wieser erstmals eine Frau zu seiner Nachfolgerin.
Große Fußstapfen
„Es ist nicht leicht, die großen Fußstapfen von Hans auszufüllen“, meinte die neue Obfrau, die auch den Antrag einbrachte, Hans Kallinger für seine Verdienste zum Ehrenobmann der Oberösterreicher in Vorarlberg zu wählen. Einem Antrag, dem einstimmig stattgegeben wurde. Kallinger ist damit neben Gründungsobmann Ernst Rahofer der zweite Träger dieser Auszeichnung. Von 1926 bis 1939 gab es eine Oberösterreichische Landsmannschaft in Vorarlberg.

300 Mitglieder

Als „ Oberösterreicher in Vorarlberg“ wurde der Verein, der heute rund 300 Mitglieder zählt, 1983 neu gegründet. Seither war Hans Kallinger maßgeblich am Aufschwung des Vereins beteiligt, vor allem ab 1990 als Obmann. Zahlreiche Initiativen gehen auf ihn zurück und er war stets bemüht, das Band zu alten Heimat nie abreißen zu lassen. So entstand nicht nur eine Brücke nach Oberösterreich, es wurden auch Brauchtum und Tradition bewahrt. Kallinger war es auch, der tatkräftig mit und für die Oberösterreicher das Interkulturelle Komitee mitbegründete und damit einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis der Kulturen beigetragen hat. Hans Kallinger durfte während seiner Obmannschaft den Verein der Oberösterreicher 2013 auch in sein 30. Bestandsjahr führen. Ein Anlass, zu dem eigens der damalige oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer anreiste, um dem Verein seine Glückwünsche zu überbringen. Zum 30er wurde auch die Vereinsgeschichte aufgearbeitet und eine eigene Chronik herausgebracht.

Neuer Vorstand

Es waren aber nicht nur die großen und öffentlichkeitswirksamen Geschichten, es sind vor allem auch die vielen kleinen Begebenheiten, Stammtische, Ausflüge in die alte Heimat und das Festhalten am oberösterreichischen Brauchtum im Jahresablauf, die den Verein zu einer der aktivsten und neben den Südtirolern zweitstärksten Landsmannschaft machten.Da sich Hans Kallinger aus Gesundheits- und Altersgründen nicht mehr der Wiederwahl stellte, wurde die bisherige Stellvertreterin Cilli Wieser einstimmig zur Nachfolgerin gewählt. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze der Ländle-Oberösterreicher. Neuer Stellvertreter ist Willi Kaar, Schriftführerin bleibt Sieglinde Bernegger, Stellvertreter Werner Kaplaner, Kassier wie bisher Rudi Öller, neu als Stellvertreterin ist Traudi Petritsch, Beirätin bleibt Doris Feichtinger. Somit haben die Frauen mit 4:3 die numerische Oberhand im OÖ-Vorstand.

Altersjubilare

Zur guten Gewohnheit bei den Jahreshauptversammlungen der Oberösterreicher gehört auch die Ehrung von Jubilaren. Heuer sind das Emmi Ehrenbrandtner, Monika Neuberger, Rudi Öller, Erna Schallert, Monika Steck, Cilli Wieser (70iger), Berta Batlogg, Ernst Burgstaller, Horst David, Jutta Ebner, Hiltrud Straßer, Susanne Vuissa (75iger), Roland Brändle, Monika Gross, Michael Magenheim, Inge Spiegel (80iger) sowie Gründungsmitglied Ferry Lugmayr und Karl Hofmann (85iger). Mit dem traditionellen Menü Innviertler Speckknödel auf Sauerkraut wurde der offizielle Teil der Versammlung abgeschlossen. HAPF

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