Ein Auf und Ab der Gefühle im Freudenhaus Lustenau

Im Freudenhaus sind die Lichter vorerst aus. Das Team arbeitet an Ersatzterminen und blickt positiv in die kulturelle Zukunft.
Lustenau Als ein Auf und Ab der Gefühle beschreibt Lisa-Marie Berkmann (29) als stellvertretende Obfrau des Kulturvereins Caravan die vergangenen Monate des Veranstaltungsstillstands. Nach dem Lockdown im Frühjahr war die Hoffnung groß, dass der Betrieb im Freudenhaus in Lustenau im Herbst wieder voll Fahrt aufnehmen kann. Doch es kam bekanntlich anders, das Kulturleben im Land wurde ein zweites Mal auf null heruntergefahren. Bis Ende November sind Veranstaltungen mit Publikum verboten.
Der erneute Lockdown sorgt bei Lisa-Marie Berkmann für gemischte Gefühle. „Das wir nun wieder schließen müssen, ist natürlich bitter, aber gleichzeitig bin ich auch etwas erleichtert. Es ist mir schwer im Magen gelegen, dass die Besucher nun die ganze Veranstaltung hindurch einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollten. Dann kam noch das Verbot von Speisen und Getränken hinzu und die typische Freudenhaus-Bestuhlung fehlte. Mit diesen Maßnahmen wäre das einzigartige Ambiente verlorengegangen“, ist sich die Dornbirnerin sicher. Erst vor wenigen Monaten haben Roman Zöhrer und Lisa-Marie Berkmann die Freudenhaus-Leitung von Willi Pramstaller als Obmann des Kulturvereins Caravan übernommen. Die Übernahme stellte das Team durch die Coronakrise jedoch vor unerwartete Herausforderungen. Anstatt ein komplett neues Programm für das kommende Jahr auf die Beine zu stellen, galt es stattdessen an Ersatzterminen für ausgefallene Vorstellungen zu arbeiten. „Das sehe ich jetzt als sehr gute Aufwärmübung für uns“, sagt Berkmann.
Tickets bleiben gültig
Insgesamt fielen bislang 20 Veranstaltungen aus dem Herbst- und Winterprogramm und drei externe Events der Coronakrise zum Opfer. Für einige konnten bereits neue Termine gefunden werden, bei den anderen laufen die Gespräche auf Hochtouren. Den Saisonsauftakt im kommenden Jahr machen The Monroes (16. April). Für Roland Düringer (1. September), Omar Sarsam (5. Mai), Stermann & Grissemann (11. Juni) gibt es ebenfalls schon neue Termine. Ziel der Freudenhaus-Macher ist es, sämtliche Veranstaltungen nachzuholen. „Wir wollen, dass alle, die bereits Tickets gekauft haben, auch in den Genuss des jeweiligen Programms kommen.“ Alle Tickets behalten ihre Gültigkeit, Rückerstattungen sind über die jeweilige Vorverkaufsstelle, ausgenommen der Musikladen, möglich.
„Hilfe kam schnell an“
Finanzielle Unterstützung für den Verein gab es bereits aus dem NPO-Fonds, dazu kamen Subventionen von Bund, Land und Gemeinde. „Diese Hilfe kam sehr schnell bei uns an. Im nächsten Jahr hoffen wir aber wieder unter mehr oder weniger normalen Bedingungen veranstalten und wirtschaften zu können, damit die Besucher unsere Veranstaltungen wieder im gewohnten Freudenhaus-Ambiente genießen können“, sagt Berkmann.
Alle Informationen zu bereits verschobenen Terminen und dem Programm 2021 gibt es online unter www.freudenhaus.or.at und www.caravan.or.at