Frassenwald in Ludesch frisch gesichert

Zusätzliche Schutzbauten wurden im Sommer errichtet. Neubepflanzung erfolgt im kommenden Frühjahr.
Ludesch Der Frassenwald hat für die Siedlungen in Ludesch eine wichtige Schutzfunktion, indem er Lawinen, Muren und Steinschlag vorbeugt. Dem Schutzwald ist es zu verdanken, dass der Ludescherberg überhaupt besiedelt werden konnte, und auch die Gebäude am Talfuß wären ohne ihn laufend gefährdet.
Mehr Laubbäume
Aus diesem Grund wurde dieser Schutzwald bereits in den 1990er-Jahren zusätzlich mit Steinen und Lawinenschutzböcken abgesichert. Parallel dazu wurde alles dafür getan, das Aufkommen eines natürlichen Jungwaldes zu unterstützen. Die 46 Hektar große Waldfläche, die sich im Besitz der Gemeinde Ludesch befindet, besteht zu einem großen Teil aus Altbestand. Vorwiegend sind es Fichten und einige Tannen, die hier wachsen. Vereinzelt findet man aber auch Laubbäume. „Im aufkommenden Jungwald ist der Anteil an Laubbäumen höher, dort dominiert vor allem der Bergahorn“, weiß Waldaufseher Daniel Ritter. Während sich die Fichte gut entwickelt, macht der Wildverbiss insbesondere den jungen Weißtannen sehr zu schaffen. „Gerade diese Baumart ist aber aufgrund ihrer tief wachsenden Wurzeln von besonderer Bedeutung für den Schutzwald“, weiß der Experte. Darüber hinaus setzen Windwurf und der Borkenkäfer dem Frassenwald ebenfalls immer wieder zu. Dies alles hat dazu geführt, dass nicht alle der in den 90er-Jahren gepflanzten Bäume aufkommen konnten.
Sanierungskonzept
Um sicherzustellen, dass der Frassenwald die Siedlungen weiterhin verlässlich schützt, haben Waldaufseher Daniel Ritter, Anton Zech von der Forstbehörde der Bezirkshauptmannschaft Bludenz sowie der Betriebsleiter der Forstbetriebsgemeinschaft Ludesch-Großes Walsertal, Mario Vaschauner, ein umfangreiches Sanierungskonzept ausgearbeitet, welches diesen Sommer Zug um Zug umgesetzt wurde. Um jene Bereiche, die verbaut werden mussten, überhaupt zugänglich zu machen, musste zunächst von Hand ein Fußweg angelegt werden.
Der selbstständige Holzakkordant Günther Dünser aus Schnifis hat
anschließend vier Lawinenschutzwerke errichtet und weitere vier saniert. Das dafür benötigte Material musste per Hubschrauber in das steile Gelände geflogen werden. Bei einer Begehung Anfang November konnten sich die Verantwortlichen sowie Bürgermeister Martin Schanung davon überzeugen, dass alle Arbeiten bestens ausgeführt wurden.
Bepflanzung im Frühjahr
Im kommenden Frühjahr sollen im Bereich dieser Verbauungen dann noch rund 200 Jungpflanzen – vor allem Weißtannen – gesetzt werden, sodass das Gelände langfristig wieder mit Bäumen bewachsen ist.