Tonnenweise Drogen vernichtet

In St. Gallen landete Suchtmittel im Millionenwert im Ofen. Und in Vorarlberg?
St. Gallen, feldkirch Marihuana, Kokain, Heroin, Ecstasy-Pillen, LSD: Die Polizei stellt bei Festnahmen oder Personenkontrollen regelmäßig Suchtmittel sicher. Übers Jahr kommt da einiges zusammen. Wie die Kantonspolizei (Kapo) am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, wurden alleine im Kanton St. Gallen unlängst Drogen mit einem Straßenverkaufwert von rund 24 Millionen Schweizer Franken (22,2 Millionen Euro) in einer Müllverbrennungsanlage vernichtet.
Eine Aktion wie diese findet laut Pressesprecher Hanspeter Krüsi mindestens einmal im Jahr statt. „Der ganze Vernichtungsprozess wird durch den Kantonsapotheker streng kontrolliert und überwacht. Der Drogentransport und die Vernichtung werden jeweils von mehreren Polizeiangehörigen ausgeführt, begleitet und abgesichert“, erläutert er. Dieses Mal seien die sichergestellten Betäubungsmittel mit vier Lieferwagen in die Verbrennungsanlage überführt worden. Insgesamt waren es über acht Tonnen Marihuana, mehrere Kilogramm Haschisch, rund zehn Kilogramm Heroin und 15 Kilogramm Kokain, zwei Kilogramm Amphetamin, 3000 Ecstasy-Pillen, über sieben Kilogramm halluzinogene Pilze, LSD und weitere Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) sowie 250.000 Hanfsamen.
Ein bis zweimal im Jahr
In Vorarlberg funktioniert das ganz ähnlich, wie Martin Mitteregger, Richter und stellvertretender Mediensprecher des Landesgerichts Feldkirch, erläutert. Die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Drogen landen zunächst in der Verwahrabteilung beim Landesgericht Feldkirch. Dort lagern sie bis das Gericht eine Entscheidung getoffen hat. Anschließend werden sie wie im Kanton St. Gallen an einem geheimen Ort „thermisch vernichtet“.
Die Verwahrung erfolgt laut Mitteregger streng protokollarisch. Zu jeder Beschlagnahmung gäbe es ein sogenanntes Standblatt. Für die Vernichtung werde jedes Suchtmittelpaket von den Mitgliedern der Vernichtungskommisison in Anwesenheit der Polizei einzeln aus der Verwahrabteilung geholt, aufgemacht und dabei kontrolliert, ob der Inhalt mit den Angaben auf dem Standblatt übereinstimmt. „Die Vernichtung erfolgt ein bis zweimal im Jahr“, ergänzt Mitteregger. Zahlen, wie viele Kilogramm Drogen in Vorarlberg pro Jahr verbrannt werden, hat der stellvertretender Mediensprecher des Landesgerichts Feldkirch nicht. „So viel wie in St. Gallen ist es aber nicht“, sagt er. Vn-ger
